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Schüler-Reporter Joshua Wenzel

© privat

Am Filmset zu Hause in Zehlendorf: Schnell noch die Windel bügeln

Einen Tag am Filmset, wer würde das nicht gerne wollen. Unser Autor hat es da leicht, der Film kommt sozusagen zu ihm nach Hause. Wie das so ist, mit Kameramann und Stylistin im Kinderzimmer, hat er für den Zehlendorf Blog aufgeschrieben.

Bei uns zu Hause wurde schon öfters ein Film oder Werbespot gedreht. Das erste Mal war es noch echt spannend. Bei den darauffolgenden Drehs war die Spannung nicht mehr ganz so groß, denn ich kannte schon so einiges vom ersten Mal. Der Drehtag beginnt sehr früh, gegen 7 Uhr morgens, und endet nicht selten spät abends. Zunächst hat es immer den Eindruck, dass der Drehbeginn sich verschiebt, denn keiner lässt sich rechtzeitig blicken. Und dann passiert innerhalb kürzester Zeit sehr viel, die Straße füllt sich innerhalb von Minute mit vielen Autos! Ganz viele Menschen mit unterschiedlichen Zuständigkeiten tauchen wie aus dem Nichts auf und bauen in kürzester Zeit ein Filmset auf! Spannend finde ich, wer für was verantwortlich ist.

Aufräumen müssen wir nicht selbst

Neben dem Kameramann und dem Regisseur und den bekannten Berufsgruppen wie den Beleuchtern und Tontechnikern gibt es noch weitere spannende Tätigkeiten.  Es waren manchmal  40 Menschen oder mehr am Set. Jeder Schauspieler hat einen eigenen Garderobewagen mit einer Stylistin und einer Maskenbildnerin. Damit die Schauspieler und die Setmitarbeiter etwas zu essen und zu trinken haben, gab es bei jedem Dreh einen Caterer, der versorgt das ganze Team die gesamte Drehzeit über mit Obst, Schnittchen, Getränken und warmen Gerichten.

Aber es gibt auch witzige und unglaubliche Dinge in dieser Branche. Der letzte Dreh war von einem Windelhersteller. Ich konnte es kaum glauben, aber da war wirklich eine Frau dafür zuständig, den Babys die Windeln zu wechseln und sie vorher zu bügeln und zurechtzuzupfen.  Bei einem anderen Dreh von einem Autohersteller gab es einen Zuständigen, der die Räder zurecht gedreht hat, damit das Emblem gerade stehend zu sehen war. Und da nachts gedreht wurde, wurde ein großer Lichtballon über die Einfahrt gehängt. Es ist unvorstellbar, wie viel Geld in eine Werbung investiert wird, die eigentlich nur für kurze Zeit zu sehen ist. Aber dafür ist sie gleichzeitig in verschiedenen Ländern zu sehen, somit macht sich das dann wohl wieder bezahlt.

So schnell, wie das Team gekommen ist, so schnell verschwindet es auch wieder. Die letzte Klappe fällt, und der Regisseur und die Schauspieler verlassen sehr schnell das Set. Der Rest beginnt mit den Aufräumarbeiten. Das Chaos müssen wir zum Glück nicht selbst beseitigen.

Der Autor Joshua Wenzel ist 13 Jahre und geht in die 7. Klasse. Er lebt mit seiner Familie in Zehlendorf. Der Text erscheint auf dem Zehlendorf Blog, dem Online-Magazin des Tagesspiegels.

Joshua Wenzel

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