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Auf Mitgliederwerbung: Mit diesem mobilen Wagen wurden vom "Hard Candy" Clubmitgliedschaften in der näheren Umgebung vorverkauft.

© Julian Krischan

Boom der Sport- und Wellness-Tempel an der Clayallee: Madonna und die Fitnessallee in Zehlendorf

Entlang der Zehlendorfer Clayallee siedeln sich immer mehr Fitness-Studios an, zum Beispiel "Hard Candy", "Fitness First" oder das "Meridian Spa". Muss das sein und rentiert sich das? Der Zehlendorf Blog hat nachgefragt.

Entlang der Clayallee entstehen immer mehr Fitness-Studios. Nachdem im Herbst 2008 das "Fitness First" und im Frühjahr 2012 das "Impuls Frauen-Fitness" ihren Betrieb aufnahmen, herrscht nun erneut Hochkonjunktur: Während das "Hard Candy" an der Truman Plaza zwischen "inoffiziellem Start" und der offiziellen Eröffnung steht, wurde gut zweihundert Meter weiter am Freitag bereits der Grundstein für die nächste Einrichtung gelegt - das "Meridian Spa". Nach dem derzeitigen Stand der Planungen wird es im Herzen Zehlendorfs dann schon gegen Ende des nächsten Jahres fünf Einrichtungen geben, die sich der körperlichen Ertüchtigung widmen.

Boom der Fitness-Tempel entlang der Clayallee: Immer mehr Fitness-Studios sind im Herzen Zehlendorfs entstanden oder werden gebaut, so beispielsweise das "Fitness First" (in Betrieb seit Herbst 2008), das "Impuls Frauen-Fitness" (in Betrieb seit Frühjahr 2012), das "Hard Candy" (offizielle Eröffnung mit Madonna am 17. Oktober) oder das "Meridian Spa" (wird derzeit gebaut und soll Ende 2014 eröffnen).
Boom der Fitness-Tempel entlang der Clayallee: Immer mehr Fitness-Studios sind im Herzen Zehlendorfs entstanden oder werden gebaut, so beispielsweise das "Fitness First" (in Betrieb seit Herbst 2008), das "Impuls Frauen-Fitness" (in Betrieb seit Frühjahr 2012), das "Hard Candy" (offizielle Eröffnung mit Madonna am 17. Oktober) oder das "Meridian Spa" (wird derzeit gebaut und soll Ende 2014 eröffnen).

© Julian Krischan

Das „Meridian Spa“ wird Teil eines neuen Gesundheitsstandortes auf dem Gelände des ehemaligen Oskar-Helene-Heims sein - und so erfolgte auch die Grundsteinlegung für alle geplanten Einrichtungen in einem Aufwasch. Zum Festakt war Bezirksbürgermeister Norbert Kopp (CDU) gekommen und zeigte sich erfreut darüber, dass es gelungen sei, das Gelände weiterhin im Dienst der Gesundheit nutzen zu können. Hierzu sei einiges an Beharrungsvermögen von Seiten des Bezirks nötig gewesen – "für Insider sag‘ ich nur Berliner Forsten", sagte Kopp. Ein Krebszentrum, eine Neurologie und Einrichtungen der Orthopädie werden nach dem neuen Konzept zu den medizinischen Dienstleistungen am Standort Oskar-Helene-Heim gehören. Daneben gibt es aber auch die "tollen Angebote", auf die sich die Nutzer nach den Worten des Bezirksbürgermeisters "freuen" können.

Zu den Einrichtungen mit den so angepriesenen "tollen Angeboten" zählt das "Meridian Spa". Mit seiner pavillonartigen Form wird es zwar am Rand des Gesundheitsstandortes anzutreffen sein – es soll aber keine Verknüpfungen zu medizinischen Dienstleistungen oder Rehabilitations-Maßnahmen auf Rezept geben. "Wir planen die Einrichtung nach dem gleichen Konzept, wie wir sie schon im Einkaufszentrum am Bahnhof Spandau betreiben", sagte Geschäftsführer Leo Eckstein. Eine direkte Konkurrenzsituation zum "Hard Candy" nebenan sieht er nicht – dort gehe es um "Madonna, taffer und harder", während im "Meridian Spa" Wellness und Relaxen im Vordergrund stehen sollen. "Unsere Zielgruppe ist vor allem auch im Alter von 30 aufwärts", meinte Eckstein – und der gefundene Standort sei "perfekt", da man auch nicht direkt vorne an der Straße liege und die Fitness-Tätigen so direkt vom Trainingsraum zu Jogging-Runden im kleinen Wäldchen dahinter aufbrechen könnten.

Um die 100 Euro kostet im "Meridian Spa" und im "Hard Candy" eine Monatsmitgliedschaft. Interessant ist für die Fitnessclubs dabei vor allem die Bevölkerungsschicht, die in den kommenden Jahren rund um den U-Bahnhof Oskar-Helene-Heim ihr neues Zuhause finden wird: Sowohl hinter dem Geschäftszentrum am Truman Plaza, als auch gegenüber am ehemaligen US-Militärhauptquartier und auf dem westlichen Teil des Geländes am Oskar-Helene-Heim entstehen Wohnanlagen im gehobenen Preissegment – worauf die Projektnamen "Fünf Morgen", "The Metropolitan Gardens" oder "Oskar-Helene-Park" schließen lassen. "Hard Candy" hat sich zur Mitgliedergewinnung bereits etwas einfallen lassen: Mit einem mobilen Wagen wurden in der näheren Umgebung Clubmitgliedschaften "vorverkauft" - und am Donnerstag, 17. Oktober, schaut die 55-jährige "Queen of Pop" aus New York persönlich in der Zehlendorfer Fitness-Dependance unter ihrer Marke vorbei.

Kein Zutritt für Männer

Die beiden großen Fitness-Studios scheinen sich schon jetzt auf die Konkurrenz in der Umgebung auszuwirken – obwohl sie noch nicht ihren vollen Betrieb aufgenommen haben oder gerade erst gebaut werden. Das „Fitness First“ in der Zehlendorfer Welle führt so aktuell Umbau- und Vergrößerungsarbeiten durch, die bis Anfang November abgeschlossen sein sollen. Auf welche Neuerungen sich die Clubmitglieder genau freuen können, bleibt noch spannend.

Einige Schritte weiter ist das Team bei "Impuls Frauen-Fitness" gegenüber der Zehlendorfer Eiche eher gelassen. "Das Hard Candy ist für uns keine direkte Konkurrenz", findet Chefin Nina Junge. Einerseits ist das "Impuls" eine Nummer kleiner und 90 Tage Fitness kosten 90 Euro – was einer Monatsgebühr in den anderen Fitness-Einrichtungen entspricht. Außerdem "geht es hier nicht so sehr ums Tanzen wie bei den ganz Jungen". Und es gibt noch einen weiteren Unterschied: Beim "Impuls" haben Männer keinen Zutritt.

Unser Autor und Zehlendorf Blogger ist 28 Jahre alt und studiert an der Freien Universität in Dahlem "Medien und politische Kommunikation".
Unser Autor und Zehlendorf Blogger ist 28 Jahre alt und studiert an der Freien Universität in Dahlem "Medien und politische Kommunikation".

© privat

Ähnlich gelassen dürfte man die Lage auch im Studio von "Mrs. Sporty" sehen, das sich gleich südlich vom S-Bahnhof Zehlendorf in ladenähnlichen Räumlichkeiten befindet. Kern des Angebotes ist ein Zirkeltraining mit verschiedenen Stationen, das während den Geschäftszeiten läuft. Im "Mrs. Sporty" herrscht eine familiäre Atmosphäre unter den Frauen, die hier regelmäßig ihre Trainingseinheiten mit nicht ganz so viel Schweiß absolvieren – und die Schaufenster-Dekoration passt mit den selbst gebastelten Drachen so richtig zur Jahreszeit.

Der Autor ist 28 Jahre alt und studiert "Medien und politische Kommunikation" im Masterstudium an der Freien Universität in Dahlem. Der Text erscheint auf dem Zehlendorf Blog, dem Online-Magazin des Tagesspiegels.

Julian Krischan

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