zum Hauptinhalt
Seit 1999 arbeitet Angelika Behm hauptamtlich im Diakonie-Hospiz Wannsee, 2007 übernahm sie die Leitung und ist seit 2011 eine der beiden Geschäftsführer

© Raack

Vortrag zum Thema Patientenverfügung: Mein Wille

Anderen die Stimme zu verleihen, die man selbst nicht mehr hat - darum geht es in einem Vortrag zum Thema Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung in der Paulusgemeinde, veranstaltet vom Diakonie-Hospiz Wannsee.

Unter dem Titel "Willen finden, Willen achten" findet am 19. November 2015 in der Paulusgemeinde ein Vortrag zu den Themen Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung statt. Angelika Behm leitet das einzige Hospiz in Zehlendorf, das Diakonie-Hospiz Wannsee, und wird gemeinsam mit Gaston Hillebrand, Koordinator des ambulanten Diakonie-Hospizes Wannsee, an diesem Abend informieren und im Anschluss für Fragen zur Verfügung stehen.

Es gelte, anderen die Stimme zu verleihen, die man selbst nicht mehr hat, um so den in der Patientenverfügung festgelegten Willen auch umzusetzen. "Wenn es beispielsweise notwendig ist, künstlich ernährt oder beatmet zu werden, ist ja alles in Ordnung, solange man sich noch selbst mitteilen kann“, sagt Angelika Behm. „Ist das aber nicht der Fall, dann gilt die Patientenverfügung." So ist im Diakonie-Hospiz Wannsee die Patientenverfügung eine wichtige Handlungsgrundlage.

Eine Patientenverfügung lege alle gesundheitlichen Fragestellungen fest und müsse daher so konkret wie möglich sein. "Wenn sie sehr allgemein gehalten ist, nützt die Verfügung niemandem. Die Schwierigkeit besteht darin, sich an gesunden Tagen zu überlegen, in welche medizinischen Maßnahmen soll eingewilligt werden und welche sollen untersagt werden. Das kann zum Beispiel auch im Fall einer Demenzerkrankung festgelegt werden."

Auf den ersten Blick wirkt das stationäre Hospiz wie ein Hotel. 14 Einzelzimmer wohnlich eingerichtet mit eigenem Bad, Terrasse, Zugang zum Garten und einer traumhaften Umgebung am Wannsee

© Raack

Seitdem im Jahr 2009 das Gesetz zur Patientenverfügung reformiert wurde und damit eine Änderung des Betreuungsrechts in Kraft getreten ist, habe ein Umdenken in der Gesellschaft stattgefunden. Die Reichweite der Patientenverfügung habe sich ebenfalls verändert und es werde mehr darüber gesprochen. " Es geht nicht darum, seine Kreuzchen auf einem Formular zu machen", betont Angelika Behm, "sondern sich mit dem eigenen Sterben und der Vorstellung davon auseinander zu setzen."

Sie persönlich habe selbst schon seit Längerem eine Patientenverfügung und habe diese vor zwei Jahren überarbeitet. "Damit ich meine Kinder entlaste. Die sollen dann nicht Entscheidungen für mich fällen müssen, die ich jetzt schon vorab selbst fällen und festhalten kann." Vordrucke für die Patientenverfügung finde man auch im Internet, sie rate aber jedem, sich vorher vom behandelnden Arzt oder in einem Hospiz dazu kostenlos beraten zu lassen. "Für Laien ist das sonst schwierig." Ein solches Dokument sei auch nicht in Stein gemeißelt, "schließlich können sich im Leben ja viele Dinge und auch die Sicht darauf ändern. Aber es ist gut, in dieser Hinsicht eine Art Grundstock zu haben: Mit einer Patientenverfügung kann man seine Vorstellungen zum eigenen Sterben festlegen.“

Der Vortrag "Willen finden und Willen achten" findet am Donnerstag, den 19. November 2015, 19.30 Uhr im Kleinen Saal der Paulusgemeinde statt. Im Anschluss an den Vortrag wird auch Zeit für Fragen und persönliche Gespräche sein. Wer als Ehrenamtliche/r das Hospiz in Wannsee unterstützen möchte, findet hier Informationen für einen Vorbereitungskurs.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false