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„Amateurbühne Vineta 1900 e.V“, kurz Vineta-Bühne.

© Masha Ninon Slawinski/TSP

„Wir möchten andere unterhalten“: Bei der Berliner Vineta-Bühne spielen Amateure gemeinsam Theater

Seit 123 Jahren spielen Menschen unterschiedlicher Hintergründe beim Verein Vineta gemeinsam Theater. Das aktuelle Stück ist in der Neuköllner Oper zu sehen.

Theaterspielen, weil es Freude bereitet – so in etwa lautet die Motivation der Mitglieder des gemeinnützigen Vereins „Amateurbühne Vineta 1900 e.V“, kurz Vineta-Bühne. Vor und hinter der Bühne engagieren sich 21 Mitglieder zwischen 20 und 80 Jahren. Das am längsten aktive Mitglied ist bereits seit 1973 Teil des Vereins.

Die Berufsfelder, aus denen die Mitglieder kommen, sind breitgefächert – von Pädagogik, über Architektur, Fotografie, bis zur Regie ist alles vertreten. „Jeder bringt ein Stückchen seines beruflichen Könnens in die vielfältigen Aufgaben des Vereinslebens mit“, sagt Jacqueline Demircan. Sie ist 1. Vorsitzende des 123 Jahre alten Vereins.

Spezielles Wissen oder schauspielerisches Talent ist aber kein Muss, um mitzumachen. Im Vordergrund steht etwas anderes: „Wir sind eine bunte Mischung an Menschen, die zusammen gekommen sind, weil sie eine Sache gemeinsam haben: wir spielen von Herzen gern Theater und möchten andere unterhalten“, sagt Demircan.

Wer welches Aufgabenfeld übernimmt, ist dabei nicht in Stein gemeißelt. Zwischen den vielfältigen Aufgaben, von Ticketverkauf, über Bühnenbild, bis hin zum Schauspiel kann immer wieder neu gewählt werden.

Demircan selbst hat sich im aktuellen Stück des Vereins – „Der Vorname“ – für die Bühne entschieden. Sie spielt die Rolle der schwangeren Anna. Eine Diskussion um den Vornamen ihres ungeborenen Kindes löst bei einem Abendessen eine hitzige Debatte aus und endet in in einer Eskalation. Das Theaterstück von Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière wurde erstmals 2010 in Frankreich inszeniert. Nun bahnte es sich seinen Weg nach Neukölln und feierte kürzlich in der Neuköllner Oper Premiere.

Wenn nicht gerade eine Premiere ansteht, trifft sich der Verein ein bis zwei mal pro Woche. Im Frühjahr, wenn die Stücke meist Premiere feiern, kann es wenig intensiver werden und auch mal zu drei Treffen pro Woche kommen. Wenn sich das Vereinsleben mal nicht so gut mit dem Privatleben verträgt, gibt es die Möglichkeit sich zurückzuziehen.

Im Laufe der Jahre hat sich die Vineta-Bühne ein vielfältiges Repertoire erarbeitet. „Theater soll immer unterhalten, aber auch etwas anregen“, sagt Demircan. Eine besonders intensive Erfahrung bieten laut Demircan dabei Livehörspiele. So feierte am 17 März das Livehörspiel „Die Grube“ von Johanna Steiner im Saal der Neuköllner Oper Premiere. Es geht um Menschen, die in einem vorm Einsturz bedrohten Kohlestollen gefangen sind.

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