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Eine Funkstreife im Einsatz.

© dpa

Update

Berlin-Nikolassee: Unbekannte beschädigen Cabuwazi-Zirkuszelt

In Zehlendorf beschädigten Unbekannte - ausgerechnet in der Nacht auf den ukrainischen Nationalfeiertag - ein Zirkuszelt, in dem ein Projekt mit Kindern aus der Ukraine lief. Die Veranstalter vermuten eine politisch motivierte Tat.

Die Anzeige ging bei der Polizei bereits am vergangenen Montag ein: Unbekannte hatten in der Nacht zum 24. August zwei Zelte des Kinderzirkus Cabuwazi in Zehlendorf beschädigt, wo in den vergangenen Wochen ein Zirkus-Projekt mit Kindern aus ukrainischen Krisengebieten lief.

Die Tat ereignete sich ausgerechnet in der Nacht auf den ukrainischen Nationalfeiertag. Dennoch wurde der Polizeiliche Staatsschutz bislang nicht eingeschaltet. "Im Moment gibt es keine Anzeichen dafür, dass eine politische Motivation dahinter steckt", sagt ein Polizeisprecher.

Grünen-Politiker und Mitveranstalter des Projekts Oliver Schruoffeneger dagegen glaubt an eine politisch motivierte Tat - schon wegen des Zusammenfalls mit dem Nationalfeiertag. "Das wäre schon ein großer Zufall", sagt er. Zudem seien die Zelte in etwa vier Metern Höhe beschädigt worden. "Das macht man nicht einfach so im Vorbeigehen. Das muss vorbereitet gewesen sein." Zum Tatzeitpunkt hätten sich zwei Nachtwächter auf dem Gelände befunden - dass die Tat also einfach auf Randalierer zurückzuführen ist, schließt Schruoffeneger daher ebenfalls aus.

Ein Schaden von 50.000 Euro

Beide Zelte sind laut Auskunft von Schruoffeneger nicht versichert gewesen. Weil die beiden beschädigten Zeltplanen auch für die Statik des Aufbaus dienten, müssten sie voraussichtlich ersetzt werden. Zwei neue Planen kosten insgesamt 50.000 Euro. "Formal fällt das in die Zuständigkeit des Cabuwazi-Zirkus. Aber wir müssen jetzt eben gemeinsam gucken, wie wir das Problem lösen", sagt Schruoffeneger.

Zunächst hatten sich die Veranstalter des Projekts dazu entschlossen, den Vorfall zwar anzuzeigen, aber nicht öffentlich zu machen, um damit nicht die letzte Zirkus-Vorstellung vom vergangenen Sonnabend zu gefährden. Die Löcher in der Plane wurden dafür "notdürftig geklebt", sagt Schruoffeneger. Die Aufführung sei ein Erfolg gewesen. "Das Zelt war mit 250 Leuten rappelvoll." Die Zusammenarbeit mit den insgesamt 120 Kindern aus ukrainischen Krisengebieten, die inzwischen in ihre Heimat zurückgekehrt sind, soll jetzt vor Ort weitergehen.

In derselben Nacht gab es auf dem Düppel-Gelände, auf dem die Zelte stehen, auch einen Einbruch in eine Ausbildungsstätte. Die Polizei ermittelt.

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