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Berlin: Bezirksfusion: SEW-Mitgliedschaft wird zum Bumerang - Jetziger PDS-Politiker scheitert drei Mal bei Wahl in Köpenick-Treptow

Die PDS will an ihrem umstrittenen Bezirksamtskandidaten Ernst Welters festhalten. Auch nach seiner Wahlniederlage auf der konstituierenden BVV am Donnerstagabend soll er am 26.

Die PDS will an ihrem umstrittenen Bezirksamtskandidaten Ernst Welters festhalten. Auch nach seiner Wahlniederlage auf der konstituierenden BVV am Donnerstagabend soll er am 26. Oktober erneut aufgestellt werden. Der jetzige Köpenicker Jugend- und Umweltstadtrat erhielt nach drei Wahlgängen nicht die erforderliche Mehrheit. Abgesehen von einem BVV-Mitglied stimmt wohl nur die PDS-Fraktion für den 56-Jährigen.

"Welters ist den anderen zu politisch, ihm soll ein Denkzettel verpasst werden", kommentierte die Vorsitzende des PDS-Bezirksvorstandes Köpenick/Treptow das Wahlverhalten der Parteien. Bereits vor der Sitzung hatten CDU und SPD Vorbehalte gegenüber dem gebürtigen Rheinländer geäußert. CDU-Fraktionschef Carsten Wilke machte deutlich, dass seine Fraktion den PDS-Mann aufgrund ideologischer Differenzen nicht wählen wird. "Wer einmal Mitglied der SEW war, der Sozialistischen Einheitspartei West-Berlins, ist für uns als Stadtrat nicht tragbar", betonte Wilke. Den letzten Auslöser für die Gegenstimmen habe zudem die Teilnahme Welters an der Demonstration gegen Rechts am vorigen Sonnabend gegeben. Vor der Köpenicker Abschiebehaft war es, wie berichtet, zu Rangeleien gekommen.

Auch aus den Reihen der SPD werden dem langjährigen Stadtrat "zu linke Positionen" vorgeworfen. Man hätte mit einem weniger belasteten Kandidaten der PDS auch weniger Probleme, hieß es. Welters selbst wertete die Absage an seine Person mit den Worten: "Kritische Stimmen sind im neuen Bezirksamt nicht gefragt, ich bin offensichtlich zu unbequem." Unter den BVV-Zuschauern waren viele junge Leute, die Welters Rückendeckung geben wollten. So habe er sich seit 1995 "konsequent für die Belange der Jugendlichen eingesetzt", sagte eine Köpenickerin. Offen bleibt, weshalb die PDS nicht den langjährigen Köpenicker Bildungs- und Kulturstadtrat Dirk Retzlaff ins Rennen schickt. Dieser hatte erklärt, dass er für ein Amt zur Verfügung stehe. Zudem gibt es eine Initiative im Bezirk, die seine Wiederwahl unterstützt.

bey

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