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Berlin: Bilinguale Alphabetisierung: "Behörden behindern zweisprachige Erziehung"

Den Rückgang der zweisprachigen Alphabetisierung und Erziehung türkischer Kinder sehen die Bündnisgrünen in der mangelnden Unterstützung durch die Schulverwaltung begründet. Von Anfang an sei das Reformprojekt behindert worden, insbesondere durch die massive Mittelkürzung 1995, kritisierte gestern Özcan Mutlu, schulpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Grüne im Abgeordnetenhaus.

Den Rückgang der zweisprachigen Alphabetisierung und Erziehung türkischer Kinder sehen die Bündnisgrünen in der mangelnden Unterstützung durch die Schulverwaltung begründet. Von Anfang an sei das Reformprojekt behindert worden, insbesondere durch die massive Mittelkürzung 1995, kritisierte gestern Özcan Mutlu, schulpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Grüne im Abgeordnetenhaus.

Wie berichtet, ist die Zahl der Grundschulen, die noch zweisprachig deutsch-türkisch alphabetisieren, in den vergangenen Jahren von 19 auf 7 gesunken. Nur noch rund 4,5 Prozent der türkischen Kinder nähmen inzwischen dieses Angebot wahr, heißt es in einer aktuellen Schätzung der Senatsschulverwaltung. Die Schulen begründen ihren Rückzug mit mangelnder Unterstützung durch Eltern und Senat.

Das gute Beispiel der Europaschulen, darunter auch die deutsch-türkische in Kreuzberg, belege, "dass zweisprachige Erziehung erfolgreich sein kann", betonte Mutlu. Es sei "unverantwortlich", das Modell der Zweisprachigkeit als gescheitert zu erklären, "ohne ihm eine reale Chance gegegen zu haben". Die Bildungspolitiker sollten sich endlich fragen, warum in der Lehrerbildung Einwanderung bis heute kaum Thema sei, warum sich in Sachbüchern die multikulturelle Realität der Metropolen nicht widerspiegele, und warum die Rahmenpläne die kulturelle Vielfalt der Gesellschaft außer acht lassen.

sve

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