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Berlin: Bis 2020 ist die Insel eine Baustelle

Die Sanierung kostet mehr und dauert länger

Das Bodemuseum ist für die Sanierung der Museumsinsel zwar ein wesentlicher, aber bei weitem nicht der gewichtigste Teil. Rund 168 Millionen Euro wird die Instandsetzung dieses Museums kosten. Das ist wesentlich teurer als die Sanierung der Alten Nationalgalerie, die mit rund 74 Millionen Euro zu Buche schlug, aber ein Klacks verglichen mit den Kosten, die noch auf den Bund als alleinigen Bauherrn zukommen. Allein für die Herrichtung des Neuen Museums sind nahezu 300 Millionen Euro veranschlagt, und die Summen, die nötig sind, um das Pergamonmuseum zu sanieren und um einen Gebäudeflügel am Kupfergraben zu ergänzen, stehen noch gar nicht fest. Fest steht jedoch, dass der Masterplan für die Museumsinsel schon längst aus dem zeitlichen wie finanziellen Rahmen gefallen ist. Ursprünglich sollte die Sanierung bis 2010 beendet sein, jetzt reichen Schätzungen bis zum Jahr 2020. Und die Kosten sind auf 1,5 Milliarden Euro gestiegen – 500 Millionen mehr als ursprünglich veranschlagt.

Wenn das Bodemuseum fertig ist, gilt alle Kraft der Instandsetzung des Neuen Museums. Im Krieg schwer beschädigt, war es das einzige Museum auf der Insel, das die DDR nicht wieder in Betrieb genommen hatte. Der britische Architekt David Chipperfield betreut die Sanierung wie auch die Pläne für einen Anbau, in dem die zentrale Eingangshalle für alle Museen auf der Insel untergebracht werden soll. 2009 könnte das Neue Museum wieder in Betrieb gehen. Dann wären hier die Sammlungen ägyptischer Kunst der Staatlichen Museen wiedervereint. Die Büste der Nofretete soll allerdings schon früher auf die Museumsinsel umziehen – ab 3. August kommenden Jahres wird sie im Alten Museum zu sehen sein.

Sanierung und Umbau des Pergamonmuseums befinden sich derzeit noch in der Planungsphase. Das Büro von Oswald Maria Ungers arbeitet an drei möglichen Varianten. Mit dem vorgesehenen vierten Gebäudeflügel entstünde ein Museumshof, und im Inneren wäre ein Rundgang auf der ersten Etage möglich. Geplant ist nach wie vor auch das Tunnelsystem der „Archäologischen Promenade“, das vier Häuser der Museumsinsel verbindet. Wann es allerdings dafür Geld gibt, ist unklar. oew

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