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Berlin: Blaue Laufbahn nur bei blauem Himmel

Zu viel Nässe: Arbeiter können Herthas Farbe im Olympiastadion nicht auftragen

Detlef Reichenbacher schaut von seinem Büro aus über den Olympischen Platz hinweg. Wolken am Himmel, überall. „Ich rege mich nicht mehr auf“, sagt der technische Direktor des neuen Olympiastadions. „Ich kann nur noch hoffen.“

Die Bauarbeiter im Olympiastadion haben ein akutes Problem: Bleibt das Wetter so schlecht, wird die blaue Laufbahn nicht bis zur Eröffnungsfeier am 31. Juli verlegt werden können. Denn fünf Tage Trockenheit benötigen sie, um die letzte Gummischicht anzubringen.

Die Laufbahn wird vor Ort gegossen. In eine Pfütze aus Klebstoff werfen die Arbeiter blaues Granulat und warten, bis die Sonne den Belag trocknet. „Wir können nicht mal anfangen, es regnet zu oft“, sagt Michael Lindemann, einer der Bauleiter. Wenn nämlich Regenwasser in den Klebstoff dringen und durch die Sonne erhitzt würde, könnten sich später durch aufsteigende Gase Blasen auf der Bahn bilden. Die Reparatur wäre teuer. Die Baukosten liegen bei einer halben Million Euro, die der blauen Spezialfarbe bei 40000 Euro. Diese zahlt Hertha BSC; blau ist die Vereinsfarbe des Klubs.

Die Zeit drängt. Einerseits entladen die Lkw der Popstars Pink und Nena vor der Eröffnungsparty ihr Equipment für die Show. Andererseits spielt Hertha einen Tag später das erste Mal in der neuen Arena gegen Besiktas Istanbul. Das Stadion wäre zwar fertig – nur die aus optischen Gründen so wichtige Laufbahn wäre es nicht. „Wir würden uns maßlos ärgern“, sagt der Projektleiter des Olympiastadions, Hans-Wolf Zopfy. AG

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