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Vor rechtem Aufmarsch: Probesitzen gegen Neonazis

Sitzstreik vor der sächsischen Landesvertretung: Berliner Aktivisten haben am Donnerstag schon einmal für den Ernstfall am 19. Februar geübt; dann soll in Dresden der größte Naziaufmarsch Europas verhindert werden soll.

Hinsetzen, einhaken und sitzen bleiben - mit einem öffentlichen Training vor der sächsischen Landesvertretung in Mitte haben am Donnerstag Aktivisten für ihre Sitzblockaden am 19. Februar in Dresden geübt. Dann wollen wieder tausende Neonazis aus ganz Europa durch die Dresdner Innenstadt marschieren.

„Ich halte friedliche Sitzblockaden für ein legitimes Mittel“, sagte die 24-jährige Maren. „Wir können doch nicht einfach zusehen, wie Neonazis diese Stadt für einen Tag übernehmen.“ Die Politik-Studentin saß auch 2010 in Dresden auf der Straße. Damals war es rund 12 000 Gegendemonstranten erstmals gelungen, den jährlichen Aufmarsch zu verhindern. Fast zehn Stunden lang blockierten sie bei Minusgraden die geplante Route. Mehr als 200 Reisebusse mit Nazi-Gegnern aus ganz Deutschland fuhren nach Dresden, davon rund 30 aus Berlin.

„Wir rechnen allein aus Berlin wieder mit weit über tausend Aktivisten“, sagte Judith Förster vom Bündnis „Dresden-Nazifrei“. Die Nachfrage nach Bustickets sei enorm. Jede Woche müssten weitere Busse gechartert werden. Am Dienstag rief neben den Grünen und der Linken auch die SPD offiziell dazu auf, sich an den Protesten in Dresden zu beteiligen. Für Samstag lädt das Bündnis ab 11 Uhr zu einem Aktionstag mit letzten Informationen und Workshops zu den Blockadeaktionen in die Alice-Salomon-Hochschule nach Hellersdorf ein.

Auch in Berlin steht bald die nächste ultra-rechte Veranstaltung an. Am 4. März will die Bürgerbewegung Pro Deutschland im Rathaus Steglitz-Zehlendorf einen neuen Kreisverband gründen. Das Bündnis „Rechtspopulismus stoppen“ kündigte Demonstrationen an.

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