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Berlin: Boden, Bänke, Bäume – alles neu

Der Breitscheidplatz wird umgestaltet: mit mehr Licht, frischem Grün und praktischen Sitzgelegenheiten

Heller, aufgeräumter und ohne Schmuddelecken soll sich der Breitscheidplatz den Berlinern und Touristen präsentieren – vor allem in Hinblick auf die Fußball-WM 2006. Am 15. August beginnt das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf mit einem 610 000 Euro teuren Umbau, dessen erste Phase bis November dauern wird. Dabei bekommt der Platz neue Bodenplatten, Bänke und Bäume. 2005 folgt der zweite Bauabschnitt, in dem die Senatsbauverwaltung den Autotunnel in der Budapester Straße schließen will.

„Wir planen keine völlige Veränderung, aber optische Verbesserungen“, sagte Bezirksbaustadtrat Klaus-Dieter Gröhler (CDU). Fünf zusätzliche Leuchten sind zwischen der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und der Budapester Straße geplant. Gröhler will so die Sicherheit für Flaneure erhöhen und „Pinkelecken unattraktiv machen“, zu denen auch die Kirchenfassade gehört. Die Reihe von Holzbänken an den Hochbeeten verschwindet. Dafür kommen unter sieben Bäumen steinerne Rundbänke hinzu. Senatsbaudirektor Hans Stimmann hatte für Holzbänke plädiert, doch das Bezirksamt entschied sich wegen geringerer Unterhaltskosten für Granit. Natürlich sei das weniger bequem, gab Gröhler zu, „aber der Breitscheidplatz ist nicht der Kurpark von Baden-Baden.“ Der Ort werde eher zum kurzen Verweilen genutzt. Außerdem wolle er Obdachlose vom Übernachten auf den Bänken abhalten. Die Umgestaltung soll auch dazu führen, dass sich weniger Alkoholiker auf den Sitzen versammeln. Zudem würden Kiezstreifen des neuen Ordnungsamts bald am Breitscheidplatz unterwegs sein und das Trinken in der Öffentlichkeit mit fünf Euro Bußgeld ahnden.

Einige Platanen auf dem Platz werden umgesetzt und andere, von Stürmen geschädigte, gefällt. Rund um den „Wasserklops“-Brunnen pflanzt das Bezirksamt widerstandsfähigere Bäume. Beschädigt sind auch einige der Anfang der 80er Jahre verlegten Bodenplatten. Diese werden durch gleich aussehende neue Platten ersetzt.

Die „Lange Nacht des Shoppings“ in der City West wird wegen der Arbeiten um eine Woche auf das erste November-Wochenende verschoben. Der Weihnachtsmarkt findet wie gewohnt statt.

Skeptisch sieht Stadtrat Gröhler die geplante Tunnelschließung im kommenden Jahr. Die Senatsbauverwaltung wolle damit und mit der Beseitigung der angrenzenden Hochbeete eine Sichtachse zu den Gebäuden des so genannten Zoobogens an der Budapester Straße schaffen. Andererseits bedeute dies, dass Passanten künftig sechs statt drei Fahrspuren überqueren müssten.

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