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Ein Brandanschlag auf die Bahnstrecke zwischen Hamburg und Berlin hat am Samstag zu erheblichen Verzögerungen im Bahnverkehr geführt.

© dapd

Brandanschlag auf Bahnstrecke in der Prignitz: Experten sehen Zusammenhang mit Castor-Protesten

Der Brandanschlag auf die Bahnstrecke zwischen Berlin und Hamburg am Samstag könnte mit den Protesten gegen den Castor-Transport zusammenhängen. Hinweise auf einen linksextremen Hintergrund gibt es bisher nicht.

Experten sehen beim Brandanschlag auf die Bahnstrecke Hamburg-Berlin am Samstag einen Zusammenhang mit dem Castortransport, der in Richtung Gorleben rollt. Karstädt (Prignitz) liegt von dem Atommülllager Gorleben etwa 60 Kilometer entfernt. Dort war die Brandstiftung an einem Kabelkanal bei Karstädt (Prignitz) entdeckt worden. Dabei wurden Signalkabel beschädigt.

In diesem Jahr hatte sich in der Prignitz eine eigene Bürgerinitiative gegen das Endlager gebildet. Ein Bekennerschreiben wurde am Sonnabend nicht bekannt.

Der Brand wurde für Linksextremisten eher untypisch verübt, indem Benzin auf die Kabel neben die Gleise gegossen und angezündet wurde. Bei Brandanschlägen im Oktober hatten die Täter elektronische Zeitschalter verwendet, eine entsprechende Bauanleitung kursiert seit einiger Zeit in der linken Szene. Zu der Anschlagsserie hatte eine linke Gruppe im Internet bekannt. Im Februar hatten Unbekannte kurz vor einem Castor-Transport einen Anschlag auf die Strecke Berlin-Rostock verübt. Bei Oranienburg waren zwei Sprengsätze entdeckt und rechtzeitig entschärft worden.

Der Zugverkehr von und nach Hamburg war am Samstag durch den Brandanschlag behindert worden. Die ICE hatten 30 bis 60 Minuten Verspätung. Die zweigleisige Strecke wurde nicht gesperrt, die Züge mussten aber deutlich langsamer fahren als das sonst erlaubte Höchsttempo von 230. Am heutigen Sonntag sollen die Züge wieder planmäßig fahren. Auf Informationstafeln und im Internet nannte die Deutsche Bahn „Vandalismus“ als Grund für die Verspätungen.

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