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Berlin: Brauner will Zwangsversteigerung stoppen

Banken treiben Millionenschulden ein: 21 Häuser des Filmproduzenten betroffen

Filmproduzent Artur Brauner steckt in Schwierigkeiten: Die Hypo- und Vereinsbank München, einer der großen Gläubiger des Film- und Immobilienunternehmers, treibt mit allen Mitteln ihre Kredite ein. 21 Brauner-Immobilien sollen nun zwangsversteigert werden. Die Termine stehen bereits fest, am kommenden Mittwoch soll das erste Wohnhaus aus Brauners bröckelndem Immobilienimperium unter den Hammer kommen – fast alle anderen Häuser vor Ende des Jahres.

Das zuständige Amtsgericht Tempelhof-Kreuzberg bestätigte gestern, dass am kommenden Mittwoch ein Wohnhaus in der Reichenberger Straße aus Brauner-Besitz unter den Hammer kommt. Der Filmproduzent bestreitet dies: „Die Zwangsmaßnahmen sind unberechtigt, wir haben vor Gericht beantragt, diese zu stoppen“, sagte er auf Anfrage. Er sprach von „willkürlichen Maßnahmen“ und kündigte einen „Kampf auf Leben und Tod“ gegen die HVB an. Brauner verhandelt gegenwärtig mit der Finanzgruppe Archon, die nach Tagesspiegel-Informationen Brauner-Schulden in Höhe von 25 Millionen Euro übernommen hat. Zumindest die erste Zwangsversteigerung soll aufgeschoben werden, damit neu verhandelt werden kann.

Brauners erster Versuch, seinen Schuldenberg von über 400 Millionen Euro abzubauen, könnte nun gefährdet sein. Der Produzent von Kassenschlagern wie „Der letzte Zug“ und „Old Shatterhand“ hatte jüngst 53 Häuser und Wohnungen für 115 Millionen Euro an eine österreichische Bank verkauft. Dieses Geschäft könnte gefährdet sein, weil viele ebendieser Häuser durch die Amtsgerichte zwangsversteigert werden sollen. Brauners Geschäftspartner, die österreichische Sparkassen-Immobilien (s-immo), wurde von der großen Zahl der Versteigerungen überrascht: „Für einzelne Objekte haben wir das schon erwartet, aber in diesem Umfang nicht“, sagte Vorstandsmitglied Ernst Vejdovszky. Die Versteigerungen könne man nicht verhindern. Man werde aber „dabei sein“, so der Vorstand und wohl mitbieten. „Vielleicht sind die Häuser in der Versteigerung sogar billiger zu haben.“ Die weltweite Finanzkrise schlägt sich auch auf dem Berliner Immobilienmarkt nieder. „International ist wenig Geld da“, sagt Vejdovszky. Das verringere die Nachfrage nach Häusern auch in der Stadt und drücke außerdem die Preise. Ralf Schönball

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