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Berlin: Brenzlige Situation

Arbeiten Menschen im Jakob-Kaiser-Haus gefährlich? Berlins größter Bundestagsneubau an der Dorotheenstraße ist zwar seit Herbst vergangenen Jahres bezogen, doch die Mängel an der Leittechnik für die Brandschutzautomatik sind noch immer nicht behoben.

Arbeiten Menschen im Jakob-Kaiser-Haus gefährlich? Berlins größter Bundestagsneubau an der Dorotheenstraße ist zwar seit Herbst vergangenen Jahres bezogen, doch die Mängel an der Leittechnik für die Brandschutzautomatik sind noch immer nicht behoben. Die Bauaufsicht hatte die Freigabe des Hauses mit der Auflage versehen, Mängel an der Gebäudeautomation müssten behoben werden. Bis die Fehler beseitigt sind – ein gerichtliches Beweissicherungsverfahren dauert an – müssen unter anderem „Brandwachen“ eingesetzt werden, die Brandschutzklappen manuell steuern. Denn Computern allein ist nicht zu trauen.

Die Bundesbaugesellschaft Berlin (BBB) wies gestern Berichte über einen mangelhaften Brandschutz mit Gefahren für Leib und Leben der Bundestagsmitarbeiter als falsch zurück. Die Betriebssicherheit des Hauses sei seit Einzugsbeginn durchgängig gewährleistet gewesen, hieß es unter Berufung auf eine Stellungnahme der Technischen Prüfgesellschaft. Bundestagssprecher Hans Hotter sagte, das Parlament vertraue den Aussagen der BBB. „Wir sind gelassen“.

Schon im vergangenen Sommer, als das Bauwerk bezogen werden sollte, hatte sich der Brandschutz als nicht funktionsbereit erwiesen. Daraufhin musste der Einzugstermin verschoben werden. Damals war man ohnehin in Verzug, der Bau sollte zunächst Ende 1999 fertig sein. Nun wurde die computergestützte Gebäudetechnik mit der Brandschutzsteuerung nicht termingerecht fertig. Die BBB kündigte der Firma teilweise, Aufträge an andere Firmen vergab sie nicht, weil sich nach Ansicht der BBB wegen eines umfangreichen Austauschs von Schaltkästen die Kosten verzehnfacht hätten. Jetzt erwartet sie, dass zu den anfangs veranschlagten zehn Millionen Mark rund vier Millionen Euro dazukommen.C. v. L.

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