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Tagesspiegel-Kolumnistin Dr. Elisabeth Binder.

© Tsp

Fallstricke des Alltags: Brötchen und Bazillen

Einmal in der Woche fragen Sie Elisabeth Binder, wie man mit komplizierten oder peinlichen Situationen so umgeht, dass es am Ende keine Verstimmungen gibt: So kann's gehen.

In Supermärkten gibt es oft Brötchenkisten zur Selbstbedienung. Ich beobachte immer wieder Männer (wirklich! noch nie Frauen!), die mit der bloßen Hand statt mit der Zange hineingreifen. Ich spreche die dann an und dann werde ich belehrt, dass sie keine Belehrungen von mir wünschen. Was soll ich tun?

Sylvia, hygienebewusst

Sie sollten sich nicht beirren lassen. Sie sind im Recht, nicht der Grabscher. Wenn ein Verkäufer in der Nähe ist, sollten Sie den ansprechen. Belehrungen von verschiedenen Seiten können erfolgversprechend sein. Außerdem handelt es sich gar nicht um Belehrungen, sondern um Warnungen, beziehungsweise um das Einfordern von Rücksichtnahme. Sollten Sie sich dazu provoziert fühlen, den unbelehrbaren Brötchengrabschern noch ein bisschen penetranter zu Leibe zu rücken, ist das völlig in Ordnung. Dozieren Sie ruhig über die bösen Viren, die sich durch andere Grabscher an den Brötchen festgesetzt haben könnten. Und malen Sie die möglichen Folgen für den Konsumenten getrost in drastischen Farben aus. Das Bild eines brechend über der Kloschüssel verbrachten Wochenendes wird ihm vielleicht den Appetit auf die Brötchen verderben und möglicherweise sogar sein rücksichtsloses Verhalten verleiden. Es gibt nämlich wirklich keine gute Entschuldigung für diese Art von Verhalten, außer vielleicht Nichtwissen. Doch leider ist es nicht selbstverständlich, Fehler einfach zuzugeben.

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