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Berlin: Bücher statt Barock

Linkspartei: Neue Pläne fürs Humboldt-Forum

Die Partei Die Linke hat ihren Frieden mit dem Bau des Humboldt-Forums gemacht. Kurz bevor die Baupläne festgezurrt werden, fordert sie aber einen Kurswechsel bei der Fassadengestaltung und dem Nutzungskonzept. „Wir sind bereit, mehr Geld zur Verfügung zu stellen, wenn etwas für Berlin dabei herauskommt“, sagte Wolfgang Brauer, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion im Abgeordnetenhaus; konkret: mehr Platz für die Zentral- und Landesbibliothek.

Rund 12 000 Quadratmeter fordern die Sozialisten, damit die Bibliothek, die unter Platzmangel leide, ihren Standort in Mitte ausbauen könne. Bei dem Finanzierungskompromiss zwischen Bund und Berlin, den Bauminister Wolfgang Tiefensee (SPD) und der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) ausgehandelt haben, ist allerdings nur von 5000 Quadratmetern die Rede, die sich die Bibliothek auch noch mit der Humboldt-Universität teilen müsse.

„Das Humboldt-Forum muss mindestens so öffentlich sein, wie es der Palast der Republik in den eingeschränkten Möglichkeiten der DDR war“, sagt Thomas Flierl, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Fraktion. Dies könne nur erreicht werden, wenn die Bibliothek mehr Platz bekomme, sonst, so Flierl „hätten wir eine rein museale Nutzung.“ Und die werde dem zentralen Gebäude nicht gerecht.

Wowereit hatte zugesagt, Berlin werde sich am Bau des Forums mit 32 Millionen Euro beteiligen. „Wir sagen: Wir würden auch doppelt so viel geben, wenn die Bibliothek den Platz bekommt, den sie verdient“, so Flierl. Die Zeit jedoch drängt, denn hinter den Kulissen wird der Platz schon bis auf den Quadratmeter genau zwischen den drei Nutzern – Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Humboldt-Universität und Bibliothek – ausgeknobelt. Dessen ist sich die baupolitische Sprecherin der Linkspartei im Bundestag, Heidrun Bluhm, bewusst. Und noch etwas gelte es zu verhindern: die Schlossfassade. Bluhm bezweifelt, dass der Förderverein die 80 Millionen Euro zusammenbekommt. Eine Vorfinanzierung des Bundes lehnte sie ab. Matthias Oloew

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