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Bühne: "Germania" statt "Idomeneo"

Die Deutsche Oper Berlin eröffnet am Sonntag ihre neue Spielzeit mit der selten gespielten Oper "Germania" von Alberto Franchetti. Regie führt die Intendantin des Hauses, Kirsten Harms.

Berlin - Seit der Spielzeit 2004/2005 leitet Harms die Oper. "Germania" ist die erste Inszenierung an der Deutschen Oper seit Beginn ihrer Intendanz. Die 50-Jährige war im September bundesweit in die Kritik geraten, nachdem sie aus Angst vor islamistischen Anschlägen die Mozart-Oper "Idomeneo" vom Spielplan genommen hatte. In der Schlussszene der Inszenierung von Meisterregisseur Hans Neuenfels trägt Idomeneo die abgetrennten Köpfe von Jesus, Buddha, Mohammed und Poseidon auf die Bühne.

In der Oper "Germania" halten im Jahr 1806 Studenten einen Verleger verborgen, der wegen der Verbreitung der anonymen Schrift "Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung" von der Polizei gesucht wird. Dahinter steht die französische Besatzungsmacht Napoleons. Studenten versuchen, in der Bevölkerung Widerstand gegen die Besatzung zu organisieren, mit dem Ziel, das zersplitterte Land zu einen. Über die Mittel, ob mit dem Schwert oder mit der Feder, sind sich die Studenten jedoch uneinig.

"Germania" wurde 1902 unter der musikalischen Leitung von Arturo Toscanini an der Mailänder Scala uraufgeführt. Die Tenorpartie war mit Enrico Caruso besetzt. Die Deutsche Erstaufführung fand 1908 in Karlsruhe statt. (tso/ddp)

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