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BÜNDNIS GEGEN ABRISS: Waters spricht an der East Side Gallery

1990 ließ er auf dem Potsdamer Platz die Mauer einstürzen, jetzt will er sie retten. Roger Waters wird am heutigen Dienstag um 15 Uhr an der East Side Gallery erwartet.

1990 ließ er auf dem Potsdamer Platz die Mauer einstürzen, jetzt will er sie retten. Roger Waters wird am heutigen Dienstag um 15 Uhr an der East Side Gallery erwartet. Er werde ein „Statement“ abgeben, erklärte die Berliner Club Commission, die den Termin organisiert hat. Waters soll seine kurze Ansprache genau vor dem Teilstück der ehemaligen Berliner Mauer halten, auf dem sich das Gemälde zum Plattencover von „The Wall" befindet. Es liegt links neben dem früheren Eingang zur Strandbar in Friedrichshain, vor der Baustelle für das Wohnhochhaus "Living Levels", und soll laut dem Bündnis "East Side Gallery retten" abgerissen werden, um Platz für eine Zufahrt zu schaffen. Der Künstler Lance Keller hatte das Bild während des Wall-Konzerts 1990 gemalt.

Zuletzt hatte sich der amerikanische Sänger David Hasselhoff ("I've been looking for Freedom") bei einem Besuch gegen die Neubauten entlang der Spree gewandt. Nach Ansicht des Künstlers Kani Alavi und der Berliner Club Commission versperren die geplanten Häuser wichtige Sichtachsen am Mauerdenkmal und hätten nie genehmigt werden dürfen. Eine entsprechende Stellungnahme wurde am Montag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung übergeben. "Wir werden das Schreiben prüfen", sagt eine Sprecherin der Behörde. Senatsverwaltung und Investoren prüfen seit Monaten, ob eine gemeinsame Zufahrt zu den Grundstücken möglich ist. Nur so ließe sich eine weitere dauerhafte Lücke im Denkmal vermeiden. Die Gegner kritisieren die Gespräche als „Hinterzimmerpolitik“, während vor Ort Fakten geschaffen würden. Das Protestbündnis „East Side Gallery retten“ hat auf seiner Internetseite 90 000 Unterschriften gegen die Bauvorhaben gesammelt. loy/kög

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