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Berlin: Bürgerfreundliche Ämter: Alles aus einer Hand

Vorreiter bei der bürgerfreundlichen Verwaltungsmodernisierung ist unter anderem Heidelberg. Hier versucht man schon seit 1992, den Bürgern unnötige Behördengänge zu ersparen.

Vorreiter bei der bürgerfreundlichen Verwaltungsmodernisierung ist unter anderem Heidelberg. Hier versucht man schon seit 1992, den Bürgern unnötige Behördengänge zu ersparen. Das Zauberwort heißt "Kundenorientierung". Das Prinzip lautet: Der Bürger braucht nur zu einem Büro gehen. Dort erhält er alles von einem einzigen Sachbearbeiter. Er kann ein Gewerbe ebenso anmelden wie die Lohnsteuerkarte abgeben, sich ummelden, Führungszeugnisse bestellen, Sozialhilfe beantragen und Parkberechtigungen für die Altstadt bekommen.

Amtsleiter Rudi Lerche beschreibt den Ansatz Heidelbergs als "Ganzheitsmethode, die auf ein Weiterverweisen der Antragssteller verzichtet". Ziel sei es, die Verwaltung auf die Bedürfnisse des Bürgers auszurichten. Inzwischen gibt es nahezu überall im Umkreis von einem Kilometer ein Bürgerbüro. Ein weiterer Vorteil: Die Bürgernähe konnte ohne zusätzliche Kosten umgesetzt werden. Für die neu geschaffenen Stellen wurden in den Fachämtern Mitarbeiter abgebaut. In den Bürgerämtern arbeiten hochmotivierte Teams selbstständig und teilen sich ihre Arbeitszeiten durch Absprache frei ein. Das ermöglicht einerseits, Bedürfnisse der Mitarbeiter zu berücksichtigen, und andererseits auch, Individualtermine mit den Bürgern zu verabreden, die nicht unbedingt in den üblichen Bürozeiten liegen. Da die Sachbearbeiter aber über viel mehr Wissen in einem weitgefächerten Spektrum verfügen müssen, kann solch ein Konzept nur computergestützt funktionieren: Spezielle Programme und Infokarteien entlasten das Gedächtnis der Beamten. Glanzstück der Heidelberger Reformen ist die Tatsache, dass man in den Bürgerämtern sogar die Kfz-Zulassung erledigen kann. Dazu mussten allerdings Gesetze geändert werden, nun können die neuen Autobesitzer ihre Kennzeichen schon fertig im Handel kaufen. Datenschutzvorbehalte, wie man sie aus der Berliner Verwaltung des öfteren hört, gab es hier keine.

clw

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