zum Hauptinhalt

Berlin: Bundesinnenminister Schily übergab 90 000 Quadratmeter große Dienststelle in Treptow

Das Bundeskriminalamt (BKA) ist seit gestern offizell in Berlin vertreten. Mit dem Umzug der Bundesregierung musste zwangsläufig auch die für den Schutz gefährdeter Politiker und deren Gäste zuständige Sicherungsgruppe ihren Dienstsitz von Bonn-Meckenheim an die Spree verlegen.

Das Bundeskriminalamt (BKA) ist seit gestern offizell in Berlin vertreten. Mit dem Umzug der Bundesregierung musste zwangsläufig auch die für den Schutz gefährdeter Politiker und deren Gäste zuständige Sicherungsgruppe ihren Dienstsitz von Bonn-Meckenheim an die Spree verlegen. Und der neue Standort in Treptow, Am Treptower Park 5-8, ist tatsächlich nur wenige hundert Meter von der Spree entfernt.

Knapp 600 Mitarbeiter des BKA arbeiten nun in diesem alten Kasernenkomplex, der bereits 1904 erbaut wurde und damals das Telegrafenbataillon Nummer 1 der Kaiserlichen Armee beherbergte. 350 dieser BKA-Beamten gehören der Sicherungsgruppe an.

Neben dieser sollen künftig dort auch zwei BKA-Referate untergebracht werden, die sich zum einen mit politischer Kriminalität und zum anderen mit Organisierter Kriminalität im östlichen Bereich der Bundesrepublik befassen, sagte Bundesinnenminister Otto Schily gestern zur Eröffnung.

Nicht immer war Militär in der traditionsreichen Kaserne beheimatet. Direkt nach dem Zweiten Weltkrieg zog dort die sowjetische Militärbauverwaltung ein, räumte die Gebäude aber 1949 wieder, um für die Erste Berliner Polizeibereitschaft Platz zu schaffen. Daraus ging später die Volkspolizei hervor. Danach hatten hier Politoffiziers-Schule der kasernierten Volkspolizei, NVA-Offiziersschule und Parteischule ihren Sitz.

Von 1981 an residierte dort das Grenzregiment 33, dann war ein Teil des Wachregiments "Friedrich Engels" untergebracht - bis 1991 die Bundeswehr die Gebäude übernahm und ein Jägerbataillon einzog. Aber auch das verließ die Stätte bald wieder. Es zogen Asylbewerber in den Komplex, der seit 1995 Baudenkmal ist. Von den 90 000 Quadratmetern, die das Areal umfasst, nutzt das BKA derzeit rund 75 000.

Noch ist die Infrastruktur des Standortes für die überregionale Kriminalpolizei längst nicht vollständig. Die Sporthalle fehlt noch, und eine Raum-Schießanlage ist ebenfalls im Bau. Beides soll im Januar kommenden Jahres fertiggestellt sein. Die gesamten Baukosten sind mit über 108 Millionen Mark veranschlagt.

Neben einem Garagenkomplex für 250 Dienstfahrzeuge, in dem gestern die Eröffnung gefeiert wurde, sollen auch noch 150 Appartements eingerichtet werden, in denen vorübergehend nach Berlin abgeordnete Bundeskriminalbeamte unterkommen können. Die Zentrale des BKA sitzt in Wiesbaden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false