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Bundeswehr-Gelöbnis: Mit List und Tücke

Mit List und Tücke gelangten gestern Abend zwei Gegnerinnen des Gelöbnisses durch den 2000-Mann-Kordon aus Polizei und Feldjägern.

Gegen Ende der Zeremonie fuhr ein schwarzer 500er-Mercedes am Appellplatz vor, zwei Frauen sprangen heraus, eine kettete sich mit Handschellen an den Zaun, eine warf eine gellende Sirene aufs Pflaster. Sofort stürzten sich Zivilpolizisten auf die Frauen, nach einigen Minuten gelang es einem Polizisten die Sirene mit dem Stiefel zu zertreten. Feldjäger der Bundeswehr behinderten massiv Pressefotografen, die den Vorfall aufnehmen wollten. Später stellte sich heraus, dass die Frauen am Adlon in eine vorher gemietete Limousine gestiegen waren, dem Fahrer machten sie weis, sie seien die Töchter von Rudolf Scharping. Der Wagen konnte alle Sperrpunkte im Vorfeld passieren - obwohl die Feldjäger Anweisung hatten, immer die Personalien mit der Gästeliste zu vergleichen. "Das war wie im Fernsehen, eine schnell anrollende, wichtig aussehende schwarze Limousine wird durchgelassen", lästerte der Einsatzleiter der Polizei, Jürgen Schubert, am Abend über die Panne. Die beiden Frauen wurden festgenommen. Froh waren Polizei und Bundeswehr, dass die Aktion nicht mitten in die Zeremonie platzte, als die Ehrengäste Paul Spiegel, Klaus Wowereit und Rudolf Scharping die Front der 530 Rekruten abschritten. Die Aktion war ähnlich perfekt vorbereitet wie die Störung des Gelöbnisses 1999. Damals rannten auf dem Höhepunkt der Zeremonie nackte Frauen über den Appellplatz.

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