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Berlin: Bus-Erfahrung

Es gibt angenehmere Orte als einen BVG-Bus voller Schüler. Nachdem es offenbar Mode geworden ist, an den Fahrern der Busse persönlichen Groll abzureagieren – das scheint neuerdings jedenfalls dauernd zu passieren –, kann man verstehen, dass viele Busfahrer von ihren Fahrgästen möglichst nichts mitbekommen wollen.

Es gibt angenehmere Orte als einen BVG-Bus voller Schüler. Nachdem es offenbar Mode geworden ist, an den Fahrern der Busse persönlichen Groll abzureagieren – das scheint neuerdings jedenfalls dauernd zu passieren –, kann man verstehen, dass viele Busfahrer von ihren Fahrgästen möglichst nichts mitbekommen wollen. Der BVG-Bus mitsamt seiner menschlichen Ladung – das ist das rollende Argument dafür, das man besser das Auto oder das Fahrrad nimmt, wenn man das alltägliche Ärger-Potenzial verringern will.

Sollte man meinen. Ausgerechnet bei der BVG haben ein paar Leute eine Idee entwickelt, um den Sittenverfall im Nahverkehr zu bremsen. „Buslotse“ – die Bezeichnung für jugendliche Krawallschlichter – klingt ein wenig piefig. Aber das Konzept und offenbar auch die Jugendlichen, die es im nervigen Alltag umsetzen, wirken überzeugend. Vom Prügel-Knaben zum Buslotsen – das ist für manchen eine soziale Karriere und eine starke persönliche Entwicklung. So übernimmt inzwischen auch die olle BVG eine Erziehungsaufgabe, mit der viele Eltern überfordert sind.

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