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Berlin: BVG bestellt 210 Bahnen

Größter Einkauf der Geschichte – Bund soll zahlen

Die BVG plant die größte Bestellung ihrer Geschichte. Der Aufsichtsrat hat jetzt zugestimmt, dass das Unternehmen eine Ausschreibung für 210 neue Straßenbahnen starten darf. Sie sollen bis 2015 geliefert werden und die vorhandenen Tatra- Bahnen aus tschechischer Produktion ablösen. Dem Verkauf der alten Bahnen gibt BVG-Vorstand Necker allerdings wenig Chancen.

Der Aufsichtsrat habe damit mittelfristig die Zukunft der Straßenbahn gesichert, sagte Necker. Er wollte, wie berichtet, vor einem Beschluss zum Kauf von neuen Straßenbahnen eine Diskussion darüber beginnen, wie viele Kilometer Straßenbahn Berlin in Zukunft noch braucht und sich leisten kann. Da das Netz inzwischen mit dem Geld des Bundes fast komplett saniert worden ist, müsste die BVG bei Streckenstilllegungen jedoch Zuschüsse zurückzahlen. Um auf dem vorhandenen Schienennetz fahren zu können, benötige man 152 neue Bahnen, die etwa 300 bis 350 Millionen Euro kosten würden, heißt es. Sollte das Netz, wie geplant, erweitert werden, stiege der Bedarf auf die in der Ausschreibung vorgesehenen 210 Bahnen, so Necker.

Die neuen Bahnen sollen breiter als die heutigen Typen sein, was den Sitzkomfort erhöht. Zudem soll es im Innenraum keine Stufen geben; deshalb ist ein komplett niederfluriges Modell vorgesehen, das über einen fast stufenlosen Einstieg verfügt. Vorgesehen sind vier Varianten: kurze und lange Fahrzeuge, mit einem oder mit zwei Fahrerplätzen. Das so genannte Zweirichtungsfahrzeug mit Fahrerpulten an jedem Ende benötigt keine Wendeschleifen an der Endstation und kann im Betrieb flexibler eingesetzt werden. Es hat dann aber auch weniger Sitzplätze. In die kurze Version sollen nach Neckers Angaben 170 bis 180 Fahrgäste passen, in die lange 230 bis 240.

Die BVG hofft, dass der Kauf mit Bundesmitteln finanziert werden kann. Vier Vorserienfahrzeuge, die vor der verbindlichen Bestellung ausgiebig getestet werden sollen, will die BVG selbst bezahlen. Sie könnten 2007 geliefert werden.

Zugestimmt hat der Aufsichtsrat auch der Einführung eines elektronischen Tickets. Dabei ersetzt ein Chip die herkömmliche Wertmarke. Stammkunden sollen damit, wie berichtet, von 2006 an ausgestattet werden.

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