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Ein Hinweisschild der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) informiert die Fahrgäste über die Videoaufzeichnung.

© picture-alliance/ dpa

Videotechnik in der U-Bahn: BVG kauft bessere Kameras für die U-Bahn

Die bisherige Technik liefert zu schlechte Bilder. Besonders bei der Verbrechensbekämpfung ist die Videoüberwachung der Bahnhöfe hilfreich.

Jetzt wird’s scharf. Die BVG will in U-Bahnen eine neue Kameratechnik einbauen, die bessere Bilder liefern soll als die Vorgänger. Den Einbau in 372 Wagen der Baureihen H und HK hat sie jetzt ausgeschrieben. Intern sollen die Videoanlagen auch mit anderen Geräten in den Fahrzeugen kommunizieren können – etwa bei der automatischen Fahrgastzählung. Beschafft werden soll die Technik im Zeitraum von 2018 bis 2020.

Die ersten Züge der Baureihe H waren 1995 für die Linien U 5 bis U 9 mit den breiteren Wagen geliefert worden. Ihr Merkmal: Die Wagen sind durchgehend begehbar. Wenige Jahre später kamen die ähnlichen Wagen der Reihe HK für die Linien U 1 bis U 4 hinzu, den sogenannten Kleinprofilstrecken mit schmaleren Wagen, von denen je vier durchgehend begehbar sind.

Die damals eingebauten Kameras liefern nur grobkörnige Aufnahmen, die es schwer machen, mögliche Täter zu identifizieren. Wie bereits in Anlagen in den Bahnhöfen setzt die BVG nun auf die Technik mit den schärferen Aufnahmen. Mehrfach haben diese dazu geführt, dass Täter festgenommen werden konnten oder sich selbst stellten, weil ihnen klar war, dass sie deutlich zu erkennen waren.

Investitionen, die sich lohnen

Angaben zu den veranschlagten Kosten machte die BVG wegen der Ausschreibung nicht. Für den Austausch alter Technik gegen neue in den Bahnhöfen hat der Aufsichtsrat des Unternehmens im vergangenen Jahr 48 Millionen Euro bewilligt. Kameraüberwacht sind alle 173 Stationen der U-Bahn sowie alle Züge und fast alle Busse sowie Straßenbahnen.

Die Ausgaben können sich aber schnell amortisieren. Den Rückgang bei Vandalismusschäden führt das Unternehmen auch auf den Einsatz der verbesserten Kameratechnik zurück. Die Kosten haben sich mit rund vier Millionen Euro in den vergangenen zehn Jahren etwa halbiert. Und auch die Zahl der Übergriffe auf Fahrgäste und Mitarbeiter ist gesunken. Ein Trend, der sich nach ersten Auswertungen auch fortsetzt. Ausgewertet werden die Aufnahmen von der Polizei. 2014 hatte sie laut BVG rund 6200 Mal Bilder angefordert. 2015 stieg die Zahl auf über 7000. Ähnlich hoch war die Zahl dann im vergangenen Jahr.

Auch die S-Bahn wird in die meisten ihrer alten Züge Kameras einbauen. Darauf hat sich das Unternehmen, wie berichtet, mit dem Senat geeinigt. Ausgestattet werden die 500 Doppelwagen der Baureihe 481, die noch jahrelang im Einsatz bleiben sollen. Keine Kameras erhalten die 150 Doppelwagen der älteren Baureihen, die ausgemustert werden sollen, wenn die bestellten neuen Züge geliefert sind. Diese haben die Kameratechnik dann gleich an Bord.

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