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Im U-Bahnhof Stadtmitte testet die BVG ein neues Leitsystem. Die Ausgänge bekommen Buchstaben.

© imago/Manfred Segerer

Berlin-Mitte: BVG testet neues Leitsystem: Ausgänge haben jetzt Buchstaben

Ausgänge von A bis J: Fahrgäste sollen im U-Bahnhof Stadtmitte schneller den richtigen Weg aus dem Untergrund finden. Ein Vorbild für andere Stationen?

Von Laura Hofmann

Am U-Bahnhof Stadtmitte kreuzen sich zwei Linien und es gibt insgesamt zehn Ausgänge an die Oberfläche. Wer sich da nicht gut auskennt, irrt erst einmal herum, bevor er herausbekommt, wie er oder sie am schnellsten zum Museum für Kommunikation gelangt oder zu dem einen Laden auf der Friedrichstraße. Und wer am falschen Ende ans Licht kommt, muss oft viele Meter zum Ziel zusätzlich laufen.

Deswegen testet die BVG hier, am Umsteigebahnhof zwischen U2 und U6 jetzt ein neues System zur Ausgangskennzeichnung. Pünktlich zum Start des Weihnachtsmarkts auf dem Gendarmenmarkt am kommenden Montag, 26. November. Jeder der zehn Ausgänge sei jetzt mit einem Erkennungsbuchstaben versehen, teilte die BVG am Freitag mit. Ein ähnliches System gibt es zum Beispiel in Paris, Budapest und London.

Ebenfalls angepasst wird der Umgebungsplan, der die Orientierung vom Bahnhof ans Ziel an der Oberfläche weiter verbessern soll. „Wir arbeiten permanent daran, die Informationen für unsere Fahrgäste noch besser zu machen“, sagt Timo Kerßenfischer, BVG-Abteilungsleiter für die Fahrgastinformation. „Bei vielen Maßnahmen nutzen wir heute natürlich die Möglichkeiten der Digitalisierung, etwa bei der Einbindung von Echtzeitdaten in unsere Infosysteme. Allerdings vergessen wir auch die analoge Welt dabei nicht. Denn wir wissen, dass die Beschilderung im Bahnhof vor allem für Menschen, die nur gelegentlich mit der U-Bahn unterwegs sind, immer noch das wichtigste Orientierungsmittel ist.“

Erst nach Auswertung wird entschieden, ob das neue System auf andere U-Bahnhöfe übertragen wird

Profitieren sollen natürlich die Fahrgäste der U-Bahn, die nun leichter ans Ziel finden und auch Treffpunkte vereinbaren können. Wer sich zum Beispiel zum Besuch des Weihnachtsmarktes auf dem Gendarmenmarkt verabreden möchte, findet seine Freunde künftig ganz praktisch am Bahnhofsausgang A.

Auch die zahlreichen Geschäfte, Institutionen und kulturellen Einrichtungen im Umfeld des Bahnhofs haben dann den Vorteil, ihren Kunden und Nutzern eine genauere Wegbeschreibung aus dem Untergrund bis zur eigenen Eingangstür geben zu können.

Wie das System bei den Fahrgästen ankommt, ob es ihnen wie geplant hilft oder ob noch Verbesserungsbedarf besteht, soll in den kommenden Monaten in einer den Test begleitenden Marktforschung untersucht werden. Auch der BVG-Kundenrat wird einbezogen.

Erst wenn alle Ergebnisse vorliegen, will die BVG eine Entscheidung darüber treffen, ob die neue Ausgangskennzeichnung auch auf anderen Bahnhöfen genutzt werden soll. Denn der Aufwand für die Umrüstung ist groß: Allein am U-Bahnhof Stadtmitte mussten für den jetzt startenden Test fast 100 große und kleine Schilder ausgetauscht werden.

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