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Berlin: CDU Pankow lässt Nooke abblitzen Junger Unternehmer

wird neuer Kreis-Chef

Die Letzten waren die Streitlustigsten: So ausgiebig wie die Delegierten der CDU Pankow haben Berliner Christdemokraten in keinem anderen Kreisverband geredet, geworben und geschimpft, bevor sie am Sonnabendmittag ihren neuen Vorsitzenden wählten. Noch im Wahlergebnis drückte sich das nicht geringe Pankower Konfliktpotenzial aus: Dirk Stettner, bislang Ortsvorsitzender, gewann 41 Delegiertenstimmen. Sein Konkurrent, der Bundestagsabgeordnete Günter Nooke, bekam 38 Stimmen. Vier von 83 Delegierten hatten sich enthalten.

Der Riss durch die NordostCDU hat einige Gründe – sie alle wollten in der Aussprache benannt sein, auch wenn die Luft im früheren Betsaal des Jüdischen Waisenhauses an der Berliner Straße zum Kettensägen war. Stettner gegen Nooke – ein junger, aus Westdeutschland zugewanderter Unternehmer gegen den immer so eigensinnig wirkenden ostdeutschen Kulturpolitiker. Aber Stettner hatte die eher altmodischen Ost-Christdemokraten hinter sich, während Nooke von jungen Leuten favorisiert wurde, die in der Pankower CDU eher Richtung Mitte und Prenzlauer Berg blicken und denken, die Streiter für eine liberale, mittige, minderheitenfreundliche Großstadt-CDU. Stettner, gut bekannt mit René Stadtkewitz, der aus Krankheitsgründen nicht mehr antrat, warb für sich mit den vielen Veranstaltungen, dem gehabten Miteinander und seiner selbst gewählten Zugehörigkeit, Nooke versprach, die Nordost-CDU bedeutungsmäßig herauszuheben aus der Bezirkspolitik und der Unauffälligkeit im Landesverband. 590 Mitglieder hat diese größte Ost-Berliner CDU-Gliederung, mehr als alle anderen Ost-Kreisverbände. Zum Landesparteitag Ende Mai darf sie 15 Delegierte entsenden. Sie liegt damit wie Kreuzberg-Friedrichshain auf Rang 7 der Berliner Kreisverbände. Zur Begutachtung des neuen Kollegen waren die Kreischefs Michael Braun (Südwest-CDU), Kurt Wansner (Kreuzberg) und Mario Czaja (Wuhletal) erschienen. Sie müssen ja wissen, mit wem sie über die Wiederwahl von Landeschef Joachim Zeller zu reden haben. wvb.

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