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Berlin: CFM-Chef Frank-M. Frede

Im Aufgang zu seinem Büro am Robert-Koch-Platz weht mich ein etwas muffiger historischer Atem an. Dieses Haus sei das letzte, das er in der langen Reihe der unzähligen Charité-Gebäude, die fast alle hungrig nach Investitionen seien, renovieren würde, gesteht der hoch gewachsene, jugendlich-sportlich wirkende Geschäftsführer der Charité Facility Management GmbH (CFM), Frank-Michael Frede.

Im Aufgang zu seinem Büro am Robert-Koch-Platz weht mich ein etwas muffiger historischer Atem an. Dieses Haus sei das letzte, das er in der langen Reihe der unzähligen Charité-Gebäude, die fast alle hungrig nach Investitionen seien, renovieren würde, gesteht der hoch gewachsene, jugendlich-sportlich wirkende Geschäftsführer der Charité Facility Management GmbH (CFM), Frank-Michael Frede. Sonst gäbe es nur Kritik von den vielen noch dringender Bedürftigen.

Das Geld ist enorm knapp. Selbst neue Lampen für Chefarztschreibtische scheitern an der Haushaltssperre, sagt Frede. Aber seinen herausfordernden Job, das erste umfassende Service-Unternehmen für eine Uni-Klinik in Europa zu einem Erfolg zu machen, motiviert den Juristen und Steuerfachmann ganz offensichtlich.

Alles, vom Sicherheitsdienst über die Reinigung, den Unterhalt und die Verpflegung für Personal und Patienten hat das vor einem Jahr neu gegründete Joint Venture, das vergangene Woche seine erste Jahresbilanz vorlegte, für einen Festpreis übernommen. 2300 Mitarbeiter sind nun insgesamt für sie tätig, davon 850 vom Mehrheitsgesellschafter Charité, der 51 Prozent der Firmenanteile hält. Die anderen 49 Prozent an der neuen Firma teilen sich die Dussmann- Gruppe, VAMED und Hellmann International, eines der ganz großen Logistikunternehmen aus Westdeutschland. 132 Millionen Euro Umsatz haben sie bei der Charité mit ihrem innovativen Dienstleistungskonzept 2006 erreicht und immerhin einen kleinen Gewinn von 780 000 Euro eingefahren. Der Vorteil für die Charité, sagt der nüchterne Rechner, liege in der Kostensicherheit und in Einsparungen von 140 Millionen Euro über die ersten fünf Jahre. Ob alle mit dem Konzept und den Leistungen zufrieden seien, will ich wissen. „Im Grundtenor ja“, sagt Frede, was wohl heißt: noch nicht alle, aber immer mehr.

Für den geborenen Potsdamer ist der Wechsel von der renommierten Anwaltskanzlei und der großen Beratungsgesellschaft KPMG in die Unternehmenspraxis ein logischer Schritt, den er nicht bereut. Auch einmal eine Klinik zu leiten, könnte er sich gut vorstellen.

Mit Unfällen und „Sanierungen“ kennt er sich auch persönlich aus. In der alten DDR war der gelernte Mess- und Regeltechniker zunächst als Schwimmer ein gut geförderter, vielversprechender Leistungssportler, bis er auf seinem Motorrad von einem Auto angefahren wurde. Da war es aus mit Sport. 15 Wochen lag er in der Klinik. Dort hat eine der Krankenschwestern ihm zum Jura-Studium geraten. Dass er sich dafür entschied, sei ein entscheidender Entschluss in seinem Leben gewesen, sagt er heute. Inzwischen schwimmt er wieder und fährt seine schwere BMW-Maschine. „Aber vorsichtig“, wie er sagt. Mit seiner Partnerin und ihrem kleinen Sohn wohnt Frede in Alt-Marzahn. Der Eishockeyfan hat eine Dauerkarte für die „Eisbären“.

Heik Afheldt war Herausgeber des Tagesspiegels.

Frank-Michael Frede (38), geboren in Potsdam, ist der Geschäftsführer der Charité Facility Management GmbH (CFM) und der VAMED Management und Service GmbH, Berlin.

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