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Berlin: Charité fordert Bettenabbau – bei der Konkurrenz

Die Charité will die gesamte Hochleistungsmedizin in Berlin an den drei Standorten des Universitätsklinikums konzentrieren. Das machte der CharitéVorstandschef Detlev Ganten am Montagabend auf einer Veranstaltung des Berliner Verbandes der Kaufleute und Industriellen (VBKI) deutlich.

Die Charité will die gesamte Hochleistungsmedizin in Berlin an den drei Standorten des Universitätsklinikums konzentrieren. Das machte der CharitéVorstandschef Detlev Ganten am Montagabend auf einer Veranstaltung des Berliner Verbandes der Kaufleute und Industriellen (VBKI) deutlich. Es gebe in der Stadt eine Überversorgung mit den teuren Betten der Maximalversorgung, sagte Ganten. Diese müssten reduziert werden, jedoch nicht an der Charité. Denn das Uniklinikum sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Berlin.

Ein solcher Abbau ginge dann zu Lasten der anderen hochleistungsmedizinischen Anbieter, zum Beispiel dem Unfallkrankenhaus Berlin, dem Vivantes- oder dem Helioskonzern und dürfte dort eine entsprechende Gegenwehr auslösen. Auch der Berliner AOK-Chef Rolf Dieter Müller hält wenig von Gantens Vorschlag. „Das wäre kein Wettbewerb.“ Die Krankenkassen würden in Zukunft mit dem Krankenhaus Verträge schließen, das bei hoher Qualität zu den günstigsten Preisen behandele. Und das müsse nicht automatisch die Charité sein.

Müller fordert gemeinsam mit dem VBKI, dass die Charité ihre Betten von derzeit 3500 auf 1850 reduziert. Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) will der Charité die Entscheidung über ihre Standorte überlassen. Allerdings sei der Berliner Südwesten, wo sich auch das umstrittene Charité-Klinikum Benjamin Franklin befindet, mit Krankenhäusern überversorgt. In der Nähe befinden sich auch zwei Kliniken von Vivantes: das Wenckebach- und das Auguste-Viktoria-Klinikum. I.B.

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