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Charlottenburg: Stasi-Akten als Requisite

Rätselhafter Fund in den Requisiten eines Charlottenburger Fernsehstudios: Dort tauchten am Mittwoch Kopien personenbezogener Stasi-Akten auf, die offenbar ohne Wissen oder Einwilligung der Betroffenen dorthin gelangt sind. Und es wird noch merkwürdiger.

Die Akten gehörten zur Ausstattung für eine Verfilmung des Potsdamer Dokumentar-Theaterstücks „Staats-Sicherheiten“, das dort gegenwärtig für den ZDF-Theaterkanal aufgezeichnet wird. Einer der Darsteller fand sogar Kopien seiner eigenen Akten, die er bereits auf dem regulären Weg bei der Stasi-Unterlagenbehörde eingesehen hatte. Es handelt sich um verschiedene Operativ-Vorgänge der Stasi, geheime Verschlusssachen und IM-Berichte, zum teil ungeschwärzt. Gefunden wurden ferner Aktenblätter des sowjetischen Geheimdienstes NKWD.

Ronald Lässig, der Pressesprecher der Vereinigung der Opfer des Stalinismus, der den Vorgang am Mittwoch an die Öffentlichkeit brachte, sprach von einem Skandal, der unverzüglich aufgeklärt werden müsse. Nach seinen Angaben war bisher auch im Filmstudio nicht zu klären, woher die Unterlagen gekommen sind und wer sie dort abgelegt hat. Er habe den Vorgang beim Bundesdatenschutzbeauftragten angezeigt, sagte er.

Die Birthler-Behörde teilte mit, man habe die Akten sichergestellt. Es handele sich vermutlich um „Unterlagen aus der persönlichen Akteneinsicht eines Betroffenen“. Es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass Unterlagen außerhalb des gesetzlichen Verfahrens herausgegeben worden seien. bm

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