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Berlin: Chinesen überleben Pilzvergiftung

Den drei Chinesen, die seit Sonntag wegen einer schweren Vergiftung durch Knollenblätterpilze im Krankenhaus liegen, geht es inzwischen wesentlich besser. "Ihre Situation hat sich deutlich stabilisiert", bestätigte gestern ihr Arzt im Rudolf-Virchow-Klinikum, Detlef Barckow.

Den drei Chinesen, die seit Sonntag wegen einer schweren Vergiftung durch Knollenblätterpilze im Krankenhaus liegen, geht es inzwischen wesentlich besser. "Ihre Situation hat sich deutlich stabilisiert", bestätigte gestern ihr Arzt im Rudolf-Virchow-Klinikum, Detlef Barckow. Bei den zwei Frauen und dem Mann im Alter von 30 bis 40 Jahren bestand zeitweise Lebensgefahr. Eine der Frauen wollten die Ärzte durch eine Organ-Transplantation retten. "Wir haben jetzt die berechtigte Hoffnung, dass wir ohne den Eingriff auskommen", sagte Barckow. Die Patienten stehen auf der Station für Nierenheilkunde jedoch weiter unter Beobachtung und werden mit Medikamenten behandelt.

Die Frauen und der Mann waren am Sonntagmorgen, etwa 16 Stunden nach dem Verzehr der hochgiftigen Pilze, in der Notaufnahme des Zehlendorfer Behring-Krankenhauses in Begleitung von deutsch sprechenden Chinesen erschienen. Sie hatten sich bereits mehrmals übergeben, und ihnen war übel. Der diensthabende Arzt, Klaus Schwiegon, erkannte in dem Pilzgemisch, das die Gruppe mitgebracht hatte, die Knollenblätterpilze und startete sofort die Erstversorgung mit Medikamenten. Danach überwies er sie vorsorglich ins Virchow-Klinikum, weil das Krankenhaus auf Erkrankungen der Leber spezialisiert ist. Dort bestätigte sich sein Verdacht, dass sie Knollenblätterpilze gegessen hatten. Die Ärzte gingen davon aus, dass die Menschen so viele Pilze gegessen hatten, dass sie sterben könnten.

Die Verständigung zwischen den Ärzten und den Patienten, die chinesische Staatsbürger sind, hat eine chinesische Krankenschwester übernommen. Ob sie dauerhaft hier leben oder nur zu Besuch sind, wollten die Ärzte aus Datenschutzgründen nicht sagen. Nur so viel verriet Detlef Barckow vom Virchow-Krankenhaus: "Die Krankenschwester sprach mit ihnen Hochmandarin, und das können nur Chinesen." Auch die Vermutung, dass die Frauen und der Mann sich das Leben nehmen wollten, konnten die Ärzte nicht bestätigen. "Sie haben Pilze gesammelt, wie hunderttausende auch", sagte Schwiegon. Er verwies auf einen Pilzsammler, der vor einiger Zeit auf seine Station kam, weil er Knollenblätterpilze mit Champignons verwechselt hatte.

suz

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