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CHRONIK DES 1. MAI: Der mühsame Weg zurück zum Frieden

1987 Auslöser der ersten Berliner Krawalle zum 1. Mai wird eine polizeiliche Durchsuchung des „Volkszählungs-Boykott-Büros“ im Kreuzberger Mehringhof in den frühen Morgenstunden.

1987

Auslöser der ersten Berliner Krawalle zum 1. Mai wird eine polizeiliche Durchsuchung des „Volkszählungs-Boykott-Büros“ im Kreuzberger Mehringhof in den frühen Morgenstunden. Bei einem Straßenfest am Nachmittag auf dem Lausitzplatz kommt es zu Ausschreitungen. Als die Polizei das Fest auflöst, schlägt ihr eine Welle von Aggression entgegen. Barrikaden werden errichtet, Polizei- und Feuerwehrfahrzeuge angezündet, auch ein Bolle-Supermarkt geht in Flammen auf. Allerdings ist dies das Werk einen Pyromanen.



1988

Erstmals organisieren die Autonomen eine von den DGB-Feiern unabhängige „Revolutionäre 1.- Mai-Demonstration“. Wieder kommt es nach einem Straßenfest auf dem Lausitzer Platz zu Krawallen, auf die die Polizei mit großer, danach massiv kritisierter Härte reagiert.

1989

Die nun schon traditionellen Krawalle erreichen ein beispielloses Ausmass. Es kommt erneut zu Plünderungen, 346 der 1600 eingesetzten Polizisten werden verletzt.

1990

Vor dem Hintergrund der Wende ist die von der Linken befürchtete „nationale Stimmung“ das Hauptthema der Demonstrationen, zu größeren Ausschreitungen kommt es diesmal nicht.

1991 – 1994

Nach der Wiedervereinigung greifen die bislang auf Kreuzberg konzentrierten Ausschreitungen auch auf Prenzlauer Berg über. Insgesamt erreichen sie nicht die Intensität der ersten Jahre.

1995

Der Beginn der Krawalle verlagert sich auf die Walpurgisnacht. Als ein Straßenfest am Kollwitzplatz in Prenzlauer Berg nach Lärmbeschwerden aufgelöst werden soll, kommt es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Krawallsuchenden. Der 1. Mai bleibt vergleichsweise ruhig.

199 7 – 2002

Die Ausschreitungen sind ein festes Gewaltritual geworden, mal mehr, mal weniger intensiv, jedoch zunehmend entpolitisiert. Zugleich beginnt die Polizei immer mehr auf deeskalierende Strategien zu setzen.

2003 – 2007

Erstmals findet 2003 das vom Bezirksamt, Vereinen und Anwohnern organisierte „Myfest“ statt. Trotz erneuter Gewaltausbrüche gelingt es in den Folgejahren mehr und mehr, die Krawallbereiten zu isolieren und an den Rand der Veranstaltungen zum 1. Mai zu drängen, die Jahr für Jahr friedlicher werden. ac

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