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Berlin: Cognac und Genforschung

Stammzellenforscher mit „Hennessy–XO-Award“ ausgezeichnet

STADTMENSCHEN

Cognac, das steht fest, hat nichts mit Stammzellen zu tun, sieht man davon ab, dass allzu intensiver Genuss ihnen kaum gut tun dürfte. Doch der Bogen, den die Firma Hennessy zusammen mit der „Financial Times Deutschland“ jetzt geschlagen hat, ist etwas komplizierter begründet: Oliver Brüstle , der wohl agilste deutsche Stammzellenforscher, wurde am Freitag mit dem „HennessyXO-Award“ ausgezeichnet, dem Preis für Menschen, die „aus der Masse der Akteure in Deutschland herausragen“.

Zur Feier im Kommandantenhaus, der Bertelsmann-Repräsentanz Unter den Linden, hielt Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement höchstpersönlich die Festrede; der SPD-Politiker lobte nicht nur die Leistungen des Forschers, sondern ließ auch gleich anklingen, dass ihm persönlich die geltenden gesetzlichen Regelungen für den Umgang mit Stammzellen auch zu restriktiv seien. Der Minister hatte trotz der allgemein schwierigen Umstände Zeit genug mitgebracht, um sich nach der ausführlichen Rede von Stefan Weigel , dem stellvertretenden Chefredakteur der einladenden Zeitung, in eine Podiumsdiskussion verwickeln zu lassen, die kaum einen Aspekt des Themas unberücksichtigt ließ.Wer schließlich noch den Erläuterungen des Forschers zu seiner Arbeit folgte, dürfte das Rüstzeug für erste eigene Gehversuche in der Genforschung mitgenommen haben. Die hungrigen Stammzellen in den Magenwänden mussten dagegen warten: Sie kamen erst nach rund zwei Stunden wissenschaftlicher und politischer Tiefschürferei zu ihrem Recht. bm

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