zum Hauptinhalt
Rosenstolz

© dpa

Comeback: Rosenstolz meldet sich mit neuer CD zurück

Nach zwei Jahren Bühnenpause ist das Duo Rosenstolz wieder da. Die Titel des neuen Albums „Die Suche geht weiter“ handeln vor allem von Veränderung. Pünktlich zum neuen Videoclip hat Sängerin AnNa R. sogar ihren Führerschein gemacht.

Tatsächlich: AnNa R. sitzt am Steuer. Fröhlich fährt die Sängerin von Rosenstolz den rumpelnden blauen Hippie-Bus im neuen Video zu „Gib mir Sonne“ über die Landstraßen. Sänger Peter Plate hält dabei nur die Karte – und das auch schon mal gern falsch herum. Trotzdem erreichen die beiden pünktlich zum Sonnenuntergang das tiefblaue Meer.

Die 38-jährige Anna Rosenbaum alias AnNa R. hat also nach vielen Jahren tatsächlich doch noch ihren Führerschein gemacht. Und das ist nicht die einzige Veränderung, die das neue Album „Die Suche geht weiter“ der Berliner Band thematisiert, die sich nach zwei Jahren Bühnenpause zurückgemeldet hat. Wonach suchen Rosenstolz noch, nachdem ihr letztes Album „Das große Leben“ mehr als eine Million Mal verkauft worden ist – ein vorläufiger Höhepunkt in der Geschichte einer Band, die sich in den letzten 15 Jahren von einem kleinen, belächelten Insiderprojekt zu einem bundesweiten Erfolgsphänomen entwickelt hat? „Dieser Albumtitel ist so etwas wie ein privates Lebensmotto“, sagt Sänger Plate. „Es geht um Aufbruch und das permanente innere Unterwegs-Sein.“

Von oft schmerzhaften Veränderungen handeln viele der neuen Stücke, die die Band am Mittwoch im Kino „Babylon“ einem ausgewählten Publikum zwei Monate vor dem Erscheinen des Albums Ende September präsentiert. „Der Tod von Elke, der Mutter meines Lebensgefährten und Kreativ-Partners Ulf Sommer, hat uns alle sehr getroffen. Sie war eine Art Übermutter von Rosenstolz und hat schon an uns geglaubt, als das noch niemand anders tat“, sagt Plate. Die sanfte Ballade „An einem Morgen im April“ erzählt von dem schmerzvollen Verlust. Eine merkwürdige Mischung aus Lust und Schmerz bildet der Refrain des dritten Songs: „Ich habe noch immer blaue Flecken“ ist ein trauriger kleiner Satz mit Ohrwurmcharakter.

Die Botschaft des Albums bleibt bei aller Melancholie und Trauerbewältigung in typischer Rosenstolz-Manier aber grundsätzlich optimistisch. Teils sind Lieder wie „Gib mir Sonne“ und „Irgendwo dazwischen“ sehr lebensfroh und sogar ein wenig trotzig. Die eingängigen Rhythmen sind wieder schneller als bei den balladenlastigen Vorgänger-Alben, fröhlich rütteln die Synthiepop-Klänge zur Selbsthilfe in dunklen Stunden auf. Die neue Platte beschreibe eine Reise, die über die absolute Trauer hin zu der Erkenntis führe, wie wertvoll das Leben sei, so Plate. AnNa R. drückt diese Notwendigkeit zur Wandlung etwas lakonischer so aus: „Wir sagen mit diesen Liedern: Wenn du dir nicht selbst in den Arsch trittst, dann tut das kein anderer.“ Die Tour zum neuen Album, die über 30 Bühnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz führt, beginnt am 7. und 8. November in der Columbiahalle und endet fast ein Jahr später in der Wuhlheide.

Ausverkaufte Arenen sind für Rosenstolz seit einigen Jahren nichts Neues mehr. Es sei aufregend, die neue Platte erst mal in den Hallen mit einer tollen Lichtshow vorstellen zu können, meint Plate. „Wenn wir dann im nächsten Jahr in der Wuhlheide sind, sind wir schon viel entspannter. Die Leute packen ihre Picknickkörbe aus und können uns einfach so erleben, wie wir sind.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false