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Cornelia Yzer: „Kraftvolles Berlin: Starke Wirtschaft, gute Arbeit“

Noch gilt für Cornelia Yzer die Gnade der späten Berufung, erst Anfang Januar ist sie 100 Tage im Amt. Trotzdem lässt sich eine erste Bilanz ziehen, denn sie hat einiges angepackt.

Die verunglückte Suche nach einem Chef für die landeseigene Messegesellschaft kostete ihre Vorgängerin Sybille von Obernitz den Job, Yzer brachte das Thema unter Kontrolle: Sie arrangierte sich mit dem Aufsichtsrat und leitete eine neue Ausschreibung ein, die der alten verblüffend ähnelte. Jetzt ist Ruhe.

Das Beispiel zeigt, wie sie arbeitet. Zwar verfolgt sie ziemlich exakt die gleichen Ziele wie ihre Vorgängerin, aber handwerklich hat sie es besser drauf. Sie taucht tief in die Akten ein, macht sich mit den Sachverhalten vertraut und sucht dann unermüdlich den Dialog mit den Akteuren der Stadt, statt sich in ihrem Amtszimmer zu verschanzen. In die Evaluierung des Masterplans für die Berliner Gesundheitswirtschaft vor einem Monat brachte sie mit ihrer fundierten Kritik einen neuen Ton. Sie sieht Cluster und Masterplan nicht als Selbstzweck, forciert eine echte Erfolgskontrolle. Auch will sie die Wirtschaftsförderung, die derzeit in vier verschiedenen Einrichtungen erfolgt, besser fokussieren. Den Auftrag dazu hat sie aus dem Koalitionsvertrag, aber anders als Obernitz treibt sie die Verantwortlichen dabei nicht auf die Barrikaden.

Yzer kommt zugute, dass sie über viel politische Erfahrung und ein exzellentes Netzwerk in Politik und Wirtschaft verfügt. Der Tipp, es mit ihr zu versuchen, soll von Bundeskanzlerin Angela Merkel persönlich gekommen sein. Die beiden kennen sich lange: Yzer war vor 20 Jahren Merkels Parlamentarische Staatssekretärin, als die Bundesministerin für Frauen und Jugend war. Auch bei der ersten wichtigen Personalie bewies Yzer Geschick: Ihren Staatssekretär Guido Beermann holte sie aus dem Kanzleramt, auch er ist bestens vernetzt und kennt Politik und Verwaltung. Moritz Döbler

Cornelia Yzer ist erst seit zwei Monaten Wirtschaftssenatorin, nachdem ihre glücklose Vorgängerin Sybille von Obernitz gehen musste. Die 51-jährige Anwältin saß in den 90ern für die CDU im Bundestag, ließ dann ihre politische Karriere ruhen und wurde Hauptgeschäftsführerin des Verbands forschender Arzneimittelhersteller. Ihre Vergangenheit als Pharmalobbyistin sieht die Opposition kritisch. „Wir werden Berlin zum deutschen Zentrum der urbanen Wirtschaft und Zukunftstechnologien machen“

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