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Berlin: Da staut sich was zusammen

Grüne wollen den Verkehr am Checkpoint Charlie neu regeln. Friedrichstraße sei gefährlich überlastet

Fußgänger, Auto- und Radfahrer kommen sich gefährlich nahe, die Reisebusse parken nicht dort, wo sie sollen – rund um den Checkpoint Charlie kommt es wegen des dichten Verkehrs immer wieder zu gefährlichen Situationen. Die Friedrichstraße ist nach Ansicht der Grünen-Abgeordneten Claudia Hämmerling im Bereich des Checkpoints Charlie gefährlich überfordert. Ihre Fraktion hat deshalb jetzt einen Antrag für „mehr Sicherheit und Aufenthaltsqualität rund um den Checkpoint Charlie“ im Abgeordnetenhaus eingebracht. Der Senat solle gemeinsam mit den Bezirken Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg ein Verkehrskonzept entwickeln, das Besuchern eine „stressfreie und gefahrlose Besichtigung der Sehenswürdigkeiten ermöglicht“.

Für „Theoretisch möglich“ hält die Senatsbauverwaltung die Sperrung des Checkpoints Charlie für den Fahrzeugverkehr. Die Situation an der Friedrichstraße sei „fraglos ein Problem“, meint Behördensprecherin Manuela Damianakis. Vor allem Busse parkten nicht dort, wo sie sollten – nämlich an der Zimmerstraße. Vor einer möglichen Sperrung der Friedrichstraße am Checkpoint Charlie müsse aber abgewartet werden, wie sich der für 2008 geplante „Durchstich“ der Axel-Springer-Straße zum Spittelmarkt auswirke, der die Friedrichstraße entlasten solle.

Mit ihrem Antrag wollen die Grünen nun erreichen, dass die Friedrichstraße zwischen Zimmer- und Kochstraße für den Verkehr gesperrt wird. Sie können sich aber auch das holländische „Shared-Space-Modell“ für den Bereich zwischen der Schützen- und der Kochstraße vorstellen sowie ein Busparkverbot an der Open-Air-Ausstellung zur Mauergeschichte an der Zimmerstraße.

Shared Space bedeutet, dass der Straßenraum von allen Verkehrsteilnehmern geteilt wird, es gibt keine Ampeln und Verkehrsschilder mehr, die Bürgersteige und Straßen sind nur markiert. Dieser gemeinsame Raum soll Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer zu gegenseitiger Rücksichtnahme anregen. Das in den Niederlanden vom Verkehrsforscher Hans Monderman entwickelte Modell findet auch beim verkehrspolitischen Sprecher der FDP-Fraktion, Klaus-Peter von Lüdeke, Gefallen. In diesem Bereich könne ausprobiert werden, wie sich Verkehr deregulieren lasse. Die Lage am Checkpoint Charlie findet auch er katastrophal, weil hier die „Hauptanlaufstation für Touristenbusse“ sei, Leute auf der Straße stünden und sich in Gefahr brächten. Seiner Ansicht nach müsste es für Mitte ein Buskonzept geben mit Bereichen, in denen die Busse parken könnten, ohne Sehenswürdigkeiten zu blockieren. C. v. L.

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