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Berlin: Das besondere Ausgehgefühl im unfertigen Goya

1400 Besucher besichtigten die Baustelle des neuen Nachtclubs am Nollendorfplatz. Aktionäre gesucht

Berliner sind so: Wird eine Baustelle zur Besichtigung geöffnet, dann kommen sie in Scharen, um sich das Unfertige als vollendet vorzustellen. So auch am gestrigen Sonntag, als das „Goya“, der geplante Nachtclub im ehemaligen Theater Metropol am Nollendorfplatz, zum Tag der offenen Tür einlud. Insgesamt rund 1400 Besucher standen zwischen 12 und 16 Uhr geduldig Schlange, um mehr zu erfahren über das Gebäude und die Umbaupläne von Stararchitekt Hans Kollhoff.

„Das habe ich anders in Erinnerung“, sagt einer der Besucher in Anspielung auf die Zeit, als das fast hundertjährige Metropol noch Disko für Halbwüchsige war. Tatsächlich braucht es Phantasie, um sich zwischen Baugeräten und durchbrochenen Wände auszumalen, dass hier eine Mischung aus klassischer Bar im großen Halbrund und galeriegesäumtem Tanzlokal für Erwachsene entstehen soll.

Um das Projekt, das zehn Millionen Euro kosten wird, zu finanzieren, entwickelten die Goya-Gründer um den Gastronomen Peter Glückstein das Konzept der Aktiengesellschaft – „für so ein Projekt weltweit ohne Beispiel“, sagt Glückstein. Acht Millionen Euro sollen die Miteigentümer aufbringen, wofür man 2000 Aktionäre benötige, so der Goya-Chef. 1400 habe man bereits. 600 fehlen also noch, und die hoffte man auch durch den Tag der offenen Tür zu gewinnen.

Deshalb ähnelte der Vortrag von Glückstein fast einem Verkaufsgespräch, in dem es um Dividende ging und um Pläne, wie man die Auslastung des Clubs in die Höhe treibt. Dann beschwor Glückstein das Gefühl, als Goya-Aktionär „ganz besonders ausgehen“ zu können und das Privileg zu genießen, „jederzeit mit einer Begleitperson an den Türstehern vorbeizukommen und auf einer exklusiven Etage Miteigner zu treffen.“ Am 7. November soll das Goya öffnen, „außer der Termin wird verschoben“, meint Glückstein augenzwinkernd. I.B.

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