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DAS BEWOHNERPORTRÄT: Gerda Döschner, 82

Pflegeheim:Seniorenresidenzen Bürgerpark Haus Pankow Pflegestufe I Gebete bei Gewitter. Wenn im Haus Pankow zarte Töne durch die Flure wehen, dann kommen sie wahrscheinlich aus Gerda Döschners Zimmer.

Pflegeheim:

Seniorenresidenzen Bürgerpark Haus Pankow

Pflegestufe I

Gebete bei Gewitter. Wenn im Haus Pankow zarte Töne durch die Flure wehen, dann kommen sie wahrscheinlich aus Gerda Döschners Zimmer. Denn die 82-Jährige singt gern Kirchenlieder, meistens eine Stunde am Tag, wenn sie nicht gerade ihre Enkel in Öl malt oder den Videotext liest. „Lobet den Herren“, beginnt sie zur Demonstration. Und sagt dann lachend: „In dieser Hinsicht bin ich hemmungslos.“ Gerda Döschner hat einen guten Draht zum lieben Gott. Ihr Glaube ist ihr wichtig. Früher war sie Gemeindehelferin und mit einem Pastor verheiratet. Und immer wieder übernahm sie für ihn den Gottesdienst, wenn er krank war. Jetzt im Pflegeheim betet sie manchmal mit ihren demenzkranken Mitbewohnern. Zum Beispiel, wenn diese bei Gewitter Angst haben.

Umzug nach dem Herzinfarkt. Vor fünf Jahren zog sie nach einer längeren Krankengeschichte ins Haus Pankow. Zuerst war da die Hauttransplantation für ihre offenen Beine. Sie vertrug die Narkose nicht. „Danach habe ich noch einen Monat allein in meiner Wohnung in Wilhelmsruh vor mich hingemurkst.“ Bis zu ihrem Herzinfarkt. Mehrere Stunden lag sie auf dem kalten Fußboden, bis ihr Sohn sie fand. „Im Krankenhaus wurde mir klar, dass ich nicht mehr nach Hause zurückkonnte“, sagt sie. „Nachdem ich ins Heim gekommen bin, ging es wieder bergauf mit mir. Hier haben die lieben Pflegerinnen alle meine Wunden geheilt.“

Engagiert im Beirat. Die Arbeit der Pflegekräfte könne sie beurteilen, sagt sie. Sie selbst sei nach ihrer Ehe „Krankenschwester alter Schule“ in der Radiologie der Charité gewesen. Später hat sie in Altenheimen gearbeitet und sogar eins geleitet. Diese Rolle kann sie auch als Bewohnerin nicht ganz ablegen: Mit dem Heimbeirat setzte sie durch, dass die Köche sich mehr Mühe mit dem Essen geben. Und sie ist ständig im Haus unterwegs, hilft anderen Bewohnern. Manchmal reicht schon ihr strahlendes Lächeln. „Als ich hergekommen bin, dachte ich zuerst: Warum muss ich denn jetzt schon ins Heim?“ Doch dann sei ihr klar geworden, dass alles einen tieferen Sinn hat. „Hier kann ich helfen und bin nicht mehr allein. Ich danke Gott immer wieder, dass ich hier bin.“ dma

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