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Berlin: Das Bild zum Buch

Buchillustratoren, so begnadet und erfolgreich sie auch sein mögen, bleiben in der Regel doch im Schatten der Dichter. Einer der ganz Großen in seiner Kunst war Gunter Böhmer, der mit Hermann Hesse befreundet war und seine Bücher illustrierte.

Buchillustratoren, so begnadet und erfolgreich sie auch sein mögen, bleiben in der Regel doch im Schatten der Dichter. Einer der ganz Großen in seiner Kunst war Gunter Böhmer, der mit Hermann Hesse befreundet war und seine Bücher illustrierte. Im Rahmen der Veranstaltungen zum 125. Geburtstag Hesses ist Böhmer im Nicolaihaus in der Brüderstraße 13 ab 18. Mai eine Ausstellung gewidmet, gemeinsam präsentiert von Hesses Geburtsstadt Calw und dem Berliner Stadtmuseum.

Bezüge zu Berlin lassen sich ohne weiteres finden. Schon als Kind war Gunter Böhmer vom Zeichnen besessen und füllte ein Skizzenbuch nach dem anderen. Professionelle Anleitung für seine Leidenschaft suchte er ab 1931 beim Kunststudium in Berlin. Stark wurde er von Emil Orlik und Hans Meld, zweien der berühmtesten Zeichner und Grafiiker seiner Zeit, beeinflusst. Die Ausstellung zeigt auch Arbeiten aus der Berliner Zeit, darunter Aquarellporträts von Claire Waldoff.

Mit 15 Jahren las Böhmer Hermann Hesses „Ein Malabend“ und war hinfort von dem Dichter geprägt. Mehrere Jahrzehnte verbrachte er in Hesses unmittelbarer Nähe in Montagnola im Tessin. Die Ausstellung zeigt Skizzen von Hesses Alltag, Porträts des Dichters und seiner Freunde sowie Tessiner Landschaften. Alle Ausstellungsstücke stammen sämtlich aus dem Gunter-Böhmer-Archiv in Calw.

Ebenfalls im Nicolaihaus ist ab 18. Mai eine Ausstellung der Theaterabteilung des Stadtmuseums zu sehen. Gezeigt werden 20 Kostüme zu 20 Inszenierungen aus 30 Jahren Theatergeschichte. Am Anfang steht das Kostüm eines Toreros aus den Werkstätten der Charlottenburger Firma Verch & Flothow, die zu den bedeutendsten Berliner Theaterausstattungsfirmen der Jahrhundertwende gehörte.

Glanzstücke der Bühnenmodenschau sind der Konsulmantel des Coriolan (1964) sowie das Festkleid der Königin Clementine aus Walter Felsensteins Inszenierung „Ritter Blaubart“ (1963). Die Präsentation wird ergänzt durch Arbeiten aus der Werkstatt des Chefmaskenbildners des Deutschen Theaters Werner Utzt. Im Zentrum stehen seine Masken zu dem „Faust II“-Projekt Friedo Solters aus dem Jahr 1983. ac

Geöffnet bis 1. September, Di – So 10 bis 18 Uhr, Eintritt 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro, mittwochs frei

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