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Berlin: Das Brandenburger Tor soll zu bleiben

Das Brandenburger Tor wird für den Autoverkehr wahrscheinlich auf Dauer geschlossen bleiben. Die Fraktionschefs von SPD und PDS, Michael Müller und Harald Wolf, sind sich einig, dass in Zukunft nur noch Busse und Taxis das Tor durchqueren sollen.

Das Brandenburger Tor wird für den Autoverkehr wahrscheinlich auf Dauer geschlossen bleiben. Die Fraktionschefs von SPD und PDS, Michael Müller und Harald Wolf, sind sich einig, dass in Zukunft nur noch Busse und Taxis das Tor durchqueren sollen. Damit gibt es im Parlament eine Mehrheit für die dauerhafte Schließung, zudem auch die Grünen bereits einen solchen Antrag gestellt haben. Ein Gegenantrag ist von der FDP eingebracht worden. Auch Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) hat dem Vernehmen nach seinen Widerstand gegen eine Schließung des Tores aufgegeben.

Noch sagt er es aber nicht laut. Ob das Tor geöffnet werde oder geschlossen bleibe, werde noch geprüft, sagte die Sprecherin der Stadtentwicklungsverwaltung, Petra Reetz. Vor einer endgültigen Entscheidung wolle Strieder auf jeden Fall auch noch mit den Anwohnern sprechen. Diese haben sich mehrheitlich für eine Verbannung des Autoverkehrs vom Pariser Platz ausgesprochen, wenn der Anliegerverkehr gewährleistet sei.

Anfang Mai hatte Strieder das Tor für den Autoverkehr dichtgemacht, um den Pariser Platz pflastern lassen zu können. Danach sollte der Verkehr wieder über den Platz und durch das Tor fließen. Es habe sich aber gezeigt, dass die Autofahrer schnell andere Wege gesucht und gefunden haben, ohne dass es woanders zu zusätzlichen Staus gekommen sei, sagte Reetz weiter. Die Polizei hat nach ihren Angaben in der Umgebung mehr Verkehr festgestellt, zu einem Stillstand sei es jedoch selten gekommen.

Wenn das Tor geschlossen bleibt, gibt es zumindest zunächst keine zusätzliche Umfahrungsmöglichkeit. Geplant ist zwar, die Französische Straße von der Mauerstraße bis zur Ebertstraße zu verlängern, doch Entscheidungen sind noch nicht gefallen. So bliebe als Umfahrung vorläufig die Behrenstraße mit zwei Spuren je Richtung und die Dorotheenstraße zwischen den Bundestagsbauten mit nur einer Spur je Richtung.

Ursprünglich wollte der Bundestag den Durchgangsverkehr völlig aus der Dorotheenstraße verbannen. Der schmale Ausbau sei ein Kompromiss gewesen, der zeige, dass die Straße nicht für den Ost-West-Durchgangsverkehr vorgesehen sei, sagte der Sprecher des Bundestags, Hans Hotter. Derzeit gebe es zu bestimmten Zeiten Staus. Gespräche mit dem Senat habe es in den vergangenen Wochen nicht gegeben. Der Grünen-Abgeordnete Michael Cramer würde nur noch Busse und Taxis sowie Anlieger durch die Dorotheenstraße lassen.

Für ein Öffnen des Tores setzt sich der verkehrspolitische Sprecher der CDU, Alexander Kaczmarek ein. Ihm gehe es dabei vor allem um den Symbolwert, sagte er. Reine Fußgängerzonen seien zudem überholt. Auch der ADAC hatte sich in der Vergangenheit stets für die Fahrt durchs Tor eingesetzt. Aus verkehrlichen Gründen sei die Öffnung weniger wichtig, sagte Kaczmarek weiter. In Berlin könne man fast jede Straße sperren, ohne dass der Verkehr zusammenbreche.

Die Arbeiten am Tor und auf dem Platz sollen spätestens zum 3. Oktober fertig sein. Wer dann den gepflasterten Platz und das sanierte Tor sehe, werde dort keinen Autoverkehr mehr haben wollen, ist Petra Reetz überzeugt.Klaus Kurpjuweit

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