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Berlin: Das Ende

Von Bernd Matthies Könnte es noch schlimmer kommen? Die Flut der Hiobsbotschaften legt den Eindruck nahe, es müsse doch irgendwann einmal das Ende der Talsohle erreicht sein.

Von Bernd Matthies

Könnte es noch schlimmer kommen? Die Flut der Hiobsbotschaften legt den Eindruck nahe, es müsse doch irgendwann einmal das Ende der Talsohle erreicht sein. Immerhin: der Miniermotte haben wir jetzt eine eindeutige Abfuhr erteilt, und die Bankrotterklärung Berlins hat keine Massenpanik ausgelöst. Doch was ist mit dem Fundament der Stadt, dem Eingemachten aus seligen WestBerliner Zeiten, sagen wir, Udo Walz und der Paris-Bar? Beide wohlauf?

Was? Rausgeworfen nachts um drei, zusammen mit Oliver und Susanne? Oh Gott. Es scheint nicht verfehlt, hier von einer Katastrophe, ach was, von einem Paradigmenwechsel zu sprechen. Denn wir Zaungäste wussten ja, dass das berühmte Restaurant immer erst nach Mitternacht seinen Nimbus zu bewahrheiten vermag, wenn Volker Schlöndorff und Bernd Eichinger auf dem Tisch Rumba tanzen und Otto Sander, vom vielen Bier schon ganz müde, nur noch herumgraunzt, wenn Erich Böhme seine Brille immer schneller um Claudia Schiffer herumwirbelt. Für Udo, Oliver und Susanne, so dachten wir weiter, würde jederzeit ein mit goldgeprägten Namensschildern versehener Tisch unter dem Bild vom nackten Wowereit... Nichts: rausgeworfen nachts um drei. Küchenschluss!

Berlin: die Stadt, die nie geschlossen ist? Wieder ein Mythos im Eimer. Wir bitten um ein sofortiges Dementi. Jetzt. Sonst ist das das Ende Berlins, wie wir es kennen.

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