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Berlin: Das Geheimnis der Pyramide

Der Tischtennisklub 3B wird für gute Nachwuchsarbeit geehrt

In den letzten Jahren besaß der Tischtennisklub 3B Berlin regelmäßig drei Sporttaschen. Allerdings nur kurzzeitig, Manager Rainer Lotsch stiftete sie stets als Tombola-Preise für die Weihnachtsfeier des Coubertin-Gymnasiums. In diesem Jahr wird sich das naheliegende Sportgymnasium nach eigenen Preisen umschauen müssen. „Diesmal kriegen sie keine Taschen“, sagt Lotsch. Aber das ist nicht weiter schlimm. Denn die Sporttaschen waren der Trostpreis für Vereine, die es bis im Wettbewerb um das „Grüne Band“ in die letzten Runde geschafft haben. Und das ist nun vorbei. In diesem Jahr erhält 3B Berlin zum erstem Mal das mit 5000 Euro dotierte „Grüne Band“ für vorbildliche Talentförderung. Und 23 der knapp 100 Jungen und Mädchen des Tischtennisclubs 3B sind Schüler des Coubertin-Gymnasiums.

Seit 1987 werden von der Dresdner Bank in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Sportbund bis zu 60 Vereine jährlich mit dem Grünen Band ausgezeichnet. Der Preis richtet sich an Vereine, die eine kontinuierliche und erfolgreiche Jugendarbeit vorweisen können. Und das kann 3B. Die Liste ist lang: mehrere Medaillen bei Deutschen und Norddeutschen Meisterschaften, die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft der Jungen sowie ein erster und ein zweiter Platz beim Bundesfinale „Jugend trainiert für Olympia“ der Schulmannschaften, die das Coubertin-Gymnasium erreicht hat - ausschließlich mit Spielern von 3B. Zudem stieg die dritte Damenmannschaft letzte Saison in die Regionalliga auf. Mit einem damaligen Durchschnittsalter von 14,5 Jahren.

Dass der Verein nun den Preis gewinnen konnte, „freut uns sehr“, sagt Lotsch, „wir haben aber schon immer in die Nachwuchsarbeit investiert“. Zwischen 45 000 bis 50 000 Euro jährlich. Das längerfristige Konzept dahinter ähnelt einer Pyramide. „Erst die Elite etablieren, dann den Nachwuchs heranführen“, sagt Lotsch. Die erfolgreiche Damenmannschaft von 3B – Europapokalsieger und Vizemeister – fungiert somit zum einen als Leitbild für den Nachwuchs. Zum anderen werden die Bundesligaspielerinnen ins Jugendtraining eingebunden. Irina Palina arbeitet als Trainerin und Ruta Budiene und Ran Li spielen regelmäßig mit dem Nachwuchs.

Wenn es optimal läuft, sollen sie irgendwann von der 3B-Jugend abgelöst werden. Hoffentlich reibungslos. Jörg Petrasch

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