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Berlin: Das Geheimnis des Bernstein-Amuletts

In einem neuen ARD-Film spielt ein besonderes Schmuckstück die Hauptrolle – es stammt aus Charlottenburg

Es ist ein wahres Schmuckstück: acht Zentimeter groß, transparent goldbraun schimmernd, augenscheinlich Bernstein. Eingefasst ist er von glitzernden Steinen. Das Amulett wirkt antik und geheimnisvoll. Welche Geschichten mag es erlebt haben, welche schönen Frauen mögen es getragen haben? Aber ach: Es ist nur schöner Schein. Denn das Schmuckstück ist kein echter Bernstein, obwohl es aus der Werkstatt des Berliner Goldschmiedemeisters Gerhard Bandelow stammt. Aus seiner Hand ist das Amulett für den neuesten Spielfilm der Regina-Ziegler-Produktion. Immerhin gibt sein Werk dem Film den Titel „Das Bernstein- Amulett“.

Seit über dreißig Jahren ist Bandelows Geschäft in der Marburger Straße 3 eine Adresse für Liebhaber edlen Schmucks und hochwertiger Edelsteine. Für den Streifen griff der Experte zu Bernsteinharz, das täuschend echt wirkt.

Die Spezialität des gelernten Edelsteinfassers und Goldschmieds sind eigentlich Schmuckstücke aus Gelbgold und Platin mit Farbsteinen. Trotzdem: Das Amulett war für Bandelow eine handwerkliche Herausforderung.

Denn im Inneren des schimmernden Schmuckstücks ist eine echte Bienenkönigin eingefasst, um die allerlei kleine Natureinsprengsel angeordnet sind. Wie ein wertvoler Bernsteinfund aus der Natur – an den litauischen und polnischen Ostseestränden kann man solche noch immer machen – wirkt das fertige Schmuckstück, das für die Filmarbeiten zur Vorsicht und auf alle Fälle gleich zweimal bestellt wurde.

Bis hinaus in den Berliner Forst hat den ehrgeizigen Juwelier dieser Schmuckauftrag der besondereren Art geführt. Hat er sich dort doch höchst persönlich die Naturteilchen in verschiedenen Brauntönen zusammengesucht, die er in der Werkstatt anschließend in den Bernsteinharz einliess. Die Bienenkönigin musste Bandelow nicht selbst suchen, die lieferte ihm die Filmproduktion. Gleich mehrere der königlichen Insekten mussten in der Marburger Straße daran glauben, bis das zweifache Bernstein-Amulett so ausfiel, dass im Film die erste Klappe dafür fallen konnte.

Was „Das Bernstein-Amulett“ außer der Bienenkönigin im Film noch für ein Geheimnis birgt, konnten geladene Gäste bereits am gestrigen Mittwoch im Steglitzer Kino „Adria“ sehen, wo es eine Voraufführung des Spielfilms gab. Alle anderen müssen bis zum Freitag warten, wenn der Streifen um 20.15 Uhr in der ARD gezeigt wird. Teil 2 läuft dann am 1. Mai.

Die Zuschauer können sich darüber freuen, im „Bernstein-Amulett“ nach langem auch mal wieder das Künstlerehepaar Nadja Tiller und Walter Giller zu sehen, sowie andere bekannte Schauspieler wie Nadeshda Brennecke, Michael von Au, Ursela Monn, Jaecki Schwarz und Jürgen Hentsch .

Verraten werden soll die über zwei Jahrzehnte führende packende Familiensaga nach einem Bestseller von Peter Prange hier nicht. Nur soviel: Das Bernstein-Amulett bekommt Muriel Baumeister alias die Comtesse Barbara von Ganski als Liebespfand von ihrem Ehemann Alexander Reichenbach (Michael von Au) zu ihrer Hochzeit 1944 um den hübschen Hals gelegt.

Von da ab beginnt die Geschichte einer Familie, die durch Krieg und die anschließende DDR-Zeit auf eine harte Bewährungsprobe gestellt wird.

Gabi Kubach inszenierte den Zweiteiler, in dem das Bernstein-Amulett aus der Werkstatt von Gerhard Bandelow der Filmheldin zuletzt doch noch hilft, die dramatische Geschichte ihrer Familie zum guten Ende zu führen.

Heidemarie Mazuhn

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