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Eine Funkstreife im Einsatz.

© dpa

Räuber scheitert an Sprachbarriere: Das ist ein Überfall! Wirklich!

In einem Discounter in Berlin-Mitte hat sich etwas zugetragen, das zwar ein Überfall hätte sein sollen - aber so gar nicht überfallartig wirkte. Kolumnist Bodo Straub über einen Räuber, der scheiterte, weil er nicht erkannt wurde.

Überfallartig ist ja heutzutage nahezu alles: Egal ob eine Fußballmanschaft kontert, sich das Wetter verschlechtert oder die Polizei einen Einsatz durchführt, immerzu geschieht es überfallartig. Damit soll gesagt werden, dass etwas Unvorhergesehenes ziemlich schnell geschieht und sich niemand dagegen wehren kann.

In einem Discounter in Berlin-Mitte hat sich am Dienstagabend etwas zugetragen, das war gar nicht überfallartig – nämlich: ein Überfall. Ein gepflegter Mann um die 30 schnappte sich einen Rucksack und ein Messer aus dem Angebot des Geschäfts, ging damit zur Kasse und deutete mit dem Messer auf die Tasche. Zu seinem Pech verstanden die Verkäuferinnen aber nicht, dass er Geld wollte – und das, obwohl das Geschäft „Pfennigland“ heißt. Auf ihren verwirrten Blick verstärkte er seine Bewegungen und sagte ein Wort, „das fremdartig klang“, wie die Polizei hinterher erzählt. Als dadurch sein Anliegen jedoch immer noch nicht verständlicher wurde, ging er hinter den Tresen und bedrohte eine der beiden Verkäuferinnen mit dem Messer. Da dämmerte auch der anderen, dass dies ein Überfall sein könnte; sie rannte auf die Straße und schrie um Hilfe. Sofort riefen mehrere Passanten die Polizei.

Der Mann erkannte, dass sein Plan gescheitert war, und floh aus dem Geschäft – das allerdings ziemlich überfallartig.

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