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Berlin: Das Tipi-Zelt bleibt aufgeschlagen

Dependance der Bar jeder Vernunft verlängert bis 2004 – wie auch Pomp, Duck and Circumstance

Zwei beliebte Spielstätten bleiben den Berlinern länger erhalten als ursprünglich geplant. Nach TagesspiegelInformationen bleibt das „Tipi“-Zelt der Bar jeder Vernunft in Tiergarten bis Ende 2004 stehen. Außerdem gastiert das Restaurant-Theater „Pomp, Duck and Circumstance“ bis Ende kommenden Jahres am Gleisdreieck in Kreuzberg.

Für das Tipi verlängerte das benachbarte Haus der Kulturen der Welt jetzt den Mietvertrag. Die Bar jeder Vernunft hatte den Zweitstandort im vorigen Sommer für ein Jubiläumsprogramm zum zehnjährigen Bestehen eröffnet. Das Zelt sollte bis März auf dem ehemaligen Tempodrom-Standort bleiben. Nun aber plant Holger Klotzbach, der Geschäftsführer des Cabaret-Theaters, bereits weiter. Unter anderem tritt Ulrich Tukur von Ende April bis Mai auf. Das Zelt kostete rund eine Million Euro. Mit 550 Plätzen ist es deutlich größer als das Spiegelzelt der Bar jeder Vernunft in Wilmersdorf, das 250 Gäste aufnehmen kann. In Tiergarten liege die Auslastung „zwischen 60 und 100 Prozent“, sagt Klotzbach. Künftig möchte er mindestens 80 Prozent der Sitze füllen. Sehr gut besucht sei derzeit die Abschiedsgala der Geschwister Pfister. Öffentliche Mittel erhielt die Bar jeder Vernunft erst zwei Mal: In den 90er Jahren gab es Gelder für eine Heizung, und 2002 bezuschusste der Hauptstadtkulturfonds das Stück „Therapie zwecklos“.

Für die Verlängerung von „Pomp, Duck and Circumstance“ hat Event-Gastronom Hans-Peter Wodarz eine schlichte Begründung: „Wir passen zu Berlin – und Berlin passt zu uns.“ Geplant war zunächst ein Aufenthalt bis 2003. Seit Anfang der 90er Jahre serviert Wodarz in einem historischen Spiegelzelt mit rund 400 Plätzen ein Potpourri aus Esskultur, Varieté und Slapstick. Zunächst tourte die Truppe durch Deutschland, gastierte auch mehrmals in Berlin, bevor sie 2001 am Gleisdreieck sesshaft wurde. „Die Bedingungen sind ideal“, sagt Wodarz. „Das Gelände ist zentral gelegen und trotzdem gibt es keine Nachbarn weit und breit.“ Mit dem Vermieter und Ämtern gebe es ebenso keine Probleme wie mit der Auslastung. Dabei kostet das Vergnügen mit Show und Vier-Gänge-Menü immerhin 105 bis 115 Euro. Zupass kommt Wodarz, dass er mit Hotels und Reiseveranstaltern kooperiert. So können Touristen nicht nur den Besuch im schrillen Berlin buchen, sondern auch einen Abend in der schrägen Enten-Show.

Die einzigartige Restaurantbühne und das für Kleinkunst bekannte Tipi haben klarere Konzepte als das defizitäre Tempodrom am Anhalter Bahnhof mit mehr als 3000 Plätzen. Dort gibt es unterschiedlichste Veranstaltungen. Ein eindeutiges Profil fehlt. CD/ling

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