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Berlin: „dba“ will öfter von Tempelhof fliegen Besitzer Wöhrl erneuert Übernahme-Offerte

Die Fluggesellschaften dba und Germania haben eine neue Initiative zur längerfristigen Erhaltung des Flughafens Tempelhof gestartet. Die Zahl der von dort abgehenden Flüge soll im Sommer mindestens verdoppelt werden, kündigte dba-Besitzer Hans Rudolf Wöhrl an.

Die Fluggesellschaften dba und Germania haben eine neue Initiative zur längerfristigen Erhaltung des Flughafens Tempelhof gestartet. Die Zahl der von dort abgehenden Flüge soll im Sommer mindestens verdoppelt werden, kündigte dba-Besitzer Hans Rudolf Wöhrl an. Dabei wird daran gedacht, den als Beamtenshuttle genutzten Köln/Bonn-Dienst von Tegel zum Zentralflughafen zu verlegen. Gleichzeitig erneuerte Wöhrl sein Angebot zur Übernahme des City-Airports.

Bereits im Sommerflugplan soll die Zahl der täglichen Flugpaare von fünf auf mindestens zehn steigen. Das sagte Wöhrl anlässlich der Bekanntgabe der Übernahme der Strecken von Germania Express (gexx) durch die dba zum 28. März. Auch die Köln/Bonn-Flüge, auf denen ein Kontingent für pendelnde Beamte reserviert ist, sollen künftig in Tempelhof starten. Dafür wolle man die Bundesregierung um Zustimmung bitten. Die dba hat am so genannten Beamtenshuttle einen Anteil von gut einem Drittel, das sind bis zu 6500 Passagiere im Monat. In der Ausschreibung des Bundesamtes für Güterverkehr war Tegel als Flughafen vorgegeben. Wegen der Nähe zum Regierungsviertel und dem U-Bahnanschluss könnte Tempelhof aber eine interessante Alternative darstellen.

Gegenwärtig bietet die dba auf der Route sechs tägliche Flugpaare von und nach Tegel. Daraus könnten mit den kleineren gexx-Jets acht Flugpaare ab Tempelhof werden, so Germania-Geschäftsführer Wolfgang Vieweg. Auch an die Verlegung weiterer Verbindungen zum Zentralflughafen ist laut Wöhrl gedacht. „Wir wollen in Tempelhof die Nummer eins werden.“ Wöhrl bekräftige seine Absicht, den Flughafen Tempelhof privat zu betreiben, „wenn die öffentliche Hand dazu nicht in der Lage sein sollte“. Sein entsprechendes Angebot habe er „nie zurückgezogen“. Man sei bereit, die rund 14 Millionen Euro Jahresverlust des Airports zu übernehmen, „wenn wir dafür die Hoheit über den Flughafen bekommen“.

Bisher soll der Betrieb in Tempelhof nach dem Beschluss der Flughafen-Gesellschafter eingestellt werden, sobald der Planfeststellungsbeschluss für den Bau des Berlin Brandenburg International Airport in Schönefeld Rechtskraft erlangt. Das könnte 2006 der Fall sein, wenn das Bundesverwaltungsgericht voraussichtlich über die Klagen der Standortgegner entscheidet. Die Flughafengesellschaft will sich schnellstmöglich von der defizitären Immobilie trennen. CDU und FDP, Wirtschaftsverbände und viele Airlines fordern dagegen den Erhalt des City-Airports.

Rainer W. During

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