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DDR-Aufarbeitung: Westberliner öffnete für die Stasi Gebäude

Polizeireviere, das ARD-Fernsehstudio und sämtliche Zimmer im Hotel Savoy: Ein Westberliner hat dem DDR-Geheimdienst jahrelang Schlüssel zu Berliner Gebäuden geliefert.

Ein IM der Stasi aus West-Berlin hat dem DDR-Geheimdienst offenbar ab 1976 jahrelang Zugang zu vielen wichtigen Gebäuden im Westen verschafft. Das geht aus der 1693 Seiten langen Stasi-Akte des „IM Genua“ hervor, wie das „Zeitmagazin“ vorab berichtet.

Unter den Schlüsseln, die der gelernte Schlosser der Stasi gegen D-Mark-Zahlungen zur Verfügung stellte, waren dem Bericht zufolge „Duplikate vom Generalhauptschlüssel und Gefahrenschlüssel“ des Hotel Savoy in der Fasanenstraße, zu verwenden für „Haupteingang, Konferenzzimmer, Direktionsbüros sowie alle Hotelzimmer“.

Schon im Frühjahr 1976 habe der Mann der Stasi „STUV-Sicherheitsschlösser Nr. 4374 G/P“ für Postschließfächer geliefert, später auch Kfz-Schlüssel und einen „speziellen Sicherheitsschlüssel“ der Westberliner Polizei, mit dem sich Ampeln und Polizeirufsäulen öffnen ließen sowie die Eingangstüren sämtlicher Reviere im Westteil der Stadt. Auch einen Schlüssel zum Ostberliner ARD-Fernsehstudio habe er zur Verfügung gestellt. Nach dem Mauerfall sei „IM Genua“ zu 18 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. (ddp/JaHa)

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