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DEBATTE UM INTEGRATION: Einwanderer müssen sich bald mit Deutschland auskennen

Ab Herbst wird es in Berlin einen Test für künftige Staatsbürger geben. Die Fragen sind noch unbekannt – doch die Behörden sehen keine Probleme: Die Tests sollen das Einleben erleichtern.

Erst der Sprachtest für ausländische Ehepartner, nun folgt bald ein Einbürgerungstest. Viele Einzelheiten sind noch nicht geklärt, doch der Starttermin für den Einbürgerungstest steht fest: Vom 1. September an muss, wer deutscher Staatsbürger werden will, 33 Fragen richtig beantworten. Der Test wird verbindlich in allen Bundesländern eingeführt. Es soll ein Fragebogen sein, auf dem zu einer Frage vier Antwortmöglichkeiten vorgegeben werden.

In der Berliner Innenverwaltung sind bislang nur die Rahmenthemen bekannt – „Politik in der Demokratie“ oder „Geschichte und Verantwortung“. Einige Bundesländer wollen offenbar landestypische Fragen in den Katalog aufnehmen – das sei in Berlin nicht geplant, heißt es in der Innenverwaltung. 8186 Frauen und Männer erhielten 2006 in Berlin einen deutschen Pass. 2350 Personen, 28,7 Prozent, waren gebürtige Türken.

Im Bundesinnenministerium macht man um den Test ein Geheimnis. Beispielfragen werden nicht genannt, die Verordnung für die Länder werde im Sommer fertig, sagt ein Sprecher. „Der Vollzug ist Ländersache.“ Wie sich Einwanderer auf den Test vorbereiten, ist nicht Sache des Bundesinnenministerium. Abgefragt würden die Lebensverhältnisse in Deutschland sowie die Rechts- und Gesellschaftsordnung. Der Test soll aus einem Katalog von etwa 310 Fragen per Zufall zusammengesetzt werden – und die Fragen sollen nicht so schwer zu beantworten sein, dass man dafür ein Studium absolviert haben muss.

Zur Vorbereitung auf den Test soll es eine so genannte Fibel geben. Die ist so wenig fertig wie der Fragenkatalog. Bis zum Sommer, so der Sprecher des Innenministeriums, werde das Material bereit sein und den Ländern vorgestellt werden. In der vergangenen Woche gab es dazu eine Arbeitskreistagung der Fachleute des Ministeriums und der Bundesländer. Zum Test soll es auch einen Vorbereitungskurs geben – für die, die das wollen. Die Volkshochschulen sollen ihn – wie auch die Sprachkurse für Migranten – anbieten. Auch wenn die Volkshochschulen noch nichts planen könnten, werde es kein Problem sein, entsprechende Kurse einzurichten, sagt der Direktor der Volkshochschule Neukölln, Leopold Bongart. Das gelte für alle Volkshochschulen: Man habe genügende Erfahrung mit anderen Kursen und Tests. „Wenn alles beschlossen ist, können wir aus dem Stand anfangen.“

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