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Demonstration: Schüler und Studenten streiken für bessere Bildung

Mehrere tausend Schüler und Studenten haben am heutigen Mittwoch vor dem Roten Rathaus demonstriert. Zu dem Protest wurde bundesweit mobilisiert.

Zum Protest aufgerufen hat die Initiative „Bildungsblockaden einreißen“, die in der Vergangenheit schon dreimal erfolgreich zu größeren Streiks aufgerufen hatte. Der heutige Streik ist wie der vom Mai 2008 bundesweit organisiert: Damals waren etwa 40 000 Schüler in insgesamt zehn Städten auf die Straßen gegangen; jetzt sollen es 100 000 Teilnehmer werden.

Die Schüler fordern kostenlose Bildung für alle, mehr qualifizierte Lehrer und kleinere Klassen. Ihr Protest richtet sich gegen das Abitur in zwölf Jahren und gegen das dreigliedrige Schulsystem. Nachdem sie mehrmals erfolglos versucht hatten, mit Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) ins Gespräch zu kommen, müsse man eben auf die Straße gehen „gegen Schulen, in denen Jugendliche abgefertigt und klassifiziert werden“, wie es der Abiturient Lee Hielscher (20) ausdrückte.

Nicht nur Schüler, auch Studenten werden sich heute am Streik beteiligen. Sie schließen sich den grundsätzlichen Forderungen der Schülerinitiative an: „In keinem anderen EU-Land beeinflusst die soziale Herkunft so stark den Bildungsweg. Der Finanzabbau an den Hochschulen durch den Staat und die dadurch wachsenden Studiengebühren helfen da nicht“, kritisierte René Held, Student der Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität. Mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft werde ebenfalls eng zusammengearbeitet, „wir erwarten auch Lehrer zum Streik“, so Niklas Wuchenauer (16), Sprecher der Initiative.

Die Demonstration startet um 11 Uhr vor dem Roten Rathaus, zieht dann an der Humboldt-Universität vorbei, wo auch gegen 14 Uhr die Schlusskundgebung stattfindet. Ob und wie die streikenden Schüler wegen unentschuldigten Fehlens belangt werden, sollen die Schulleiter selbst entscheiden, empfiehlt die Bildungsverwaltung. jure

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