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Berlin: Demonstration vor der russischen Botschaft gegen den Krieg im Kaukasus

Von der gegenüber liegenden Straßenseite aus betrachtet, sieht sie fast noch imposanter aus, die russische Botschaft unter den Linden mit ihrer herausgeputzten Fassade. Über dem Portal flattert die Nationalflagge im Wind.

Von der gegenüber liegenden Straßenseite aus betrachtet, sieht sie fast noch imposanter aus, die russische Botschaft unter den Linden mit ihrer herausgeputzten Fassade. Über dem Portal flattert die Nationalflagge im Wind. Auch über der Botschaft des tschetschenischen Volkes weht eine Flagge, sonst aber haben beide Vertretungen wenig gemeinsam: Die tschetschenische "Botschaft" residiert in einer ausrangierten Wurstbude. Gestern wurde sie mit einer Demonstration gegen den Kaukasuskrieg eröffnet. "Der Völkermord in Tschetschenien muss ein Ende haben!", forderte Tilman Zülch von der Gesellschaft für bedrohte Völker. Seine Organisation hat die symbolische Vertretung aufgestellt. Für den russischen Präsidenten Putin sei der Krieg eine Gelegenheit, sich für die bevorstehenden Wahlen zu profilieren, "und Joschka Fischer leistet mit seiner Stillhaltediplomatie Wahlkampfhilfe!" Die Tschetschenin Lala Adueva erzählt: "Mein Cousin ist im Lager umgekommen, zwei Klassenkameraden starben durch die Bombardements." Jeden Tag wird die "Botschaft" von nun an auf das Sterben hinweisen - solange die Polizei es zulässt. Schon bei der Eröffnung forderte sie, die Klappe des Imbisswagens zu schließen. Doch Zülch weigerte sich: "Da müssen die Beamten schon Gewalt anwenden."

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