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Berlin: Den Sternen entgegen

Gleich drei neue Hotels wurden gestern öffentlich vorgestellt. Sie locken mit Superlativen und Rabatten

Thomas Thomsen ist ein glücklicher Hoteldirektor. Er steht inmitten von Bauarbeitern in einem großen Ballsaal für mehr als 1200 Gäste – und teilt den Journalisten erfreut mit: „Das ist der kleine Ballsaal.“ Der große Ballsaal nämlich, untergebracht an der Südseite des neuen Maritim-Hotels, ist noch einmal um die Hälfte größer und erinnert mit seiner rundum laufenden Empore im Rohbau an die Zentral-Sporthalle einer größeren Kreisstadt. Allerdings nicht, was das Design angeht. Denn das Maritim-Hotel Berlin in der Stauffenbergstraße wird gegenwärtig mit Art-Deco-Elementen im Stil der 30er Jahre gestaltet. Die Idee kam vom benachbarten Fahrenkamp-Haus der Bewag, an das sich das Hotel nach einem Kleihues-Entwurf auch äußerlich anlehnt.

Das 170-Millionen-Euro-Projekt, eingestuft als Vier-Sterne-Superior-Haus, wird voraussichtlich Ende Juni fertig sein. Die ersten Gäste werden zur offiziellen Eröffnung am 5.August erwartet und mit einem aufwändigen ägyptischen Abend unterhalten, der zusammen mit der Ägyptischen Botschaft nebenan konzipiert wurde. Das Haus enthält 434 Zimmer von je 31 Quadratmeter Größe, dazu 71 Suiten, deren größte mit 350 Quadratmetern die größte Berlins werden soll. Mit einer Kapazität von maximal 5800 Teilnehmern will man nach Aussagen Thomsens vor allem im Tagungs- und Kongressmarkt Marktführer in der Stadt werden. Bei den Preisen möchte man dagegen Zurückhaltung üben. Regionaldirektor Thomas Wachs kündigte an, dass das Doppelzimmer 178 Euro kosten werde. Einen Einführungsrabatt gibt es auch, aber nur für Berliner, die das Doppelzimmer im August für 78 Euro bekommen. Als Schmankerl für die Berliner und für ihre Gäste ist ein Restaurant geplant, das vor allem alte Berliner Spezialitäten anbietet. Als gastronomischer Berater steht Ulrich Hinkfuß bereit, ein gebürtiger Berliner, der sehr lange in Sylt ein beliebtes Restaurant geführt hat.

Bereits eröffnet ist das neue Dorint Novotel in den unteren sieben Etagen des „Tiergarten-Towers“ am S-Bahnhof Tiergarten, das ebenfalls am Donnerstag der Presse vorgestellt wurde. Auch dieses Haus drängt auf den Business- und Kongressmarkt, ist aber mit 274 Zimmern und Suiten sowie 11 Tagungsräumen deutlich kleiner konzipiert. Michael Mücke, der Generaldirektor der Accor-Gruppe in Deutschland, verwies darauf, dass sein Konzern im Raum Berlin bereits 34 Hotels mit 5500 Betten betreibt und große Hoffnungen auf die Stadt setzt. Die Zuwachsraten im Berlin-Tourismus seien phänomenal, sagte er, nur die Zimmerpreise lägen noch sehr niedrig. Man könne aber generell allenfalls in der Luxuskategorie von einem Überangebot an Hotelbetten in der Stadt sprechen – das Novotel ist nur mit vier Sternen klassifiziert.

Drittes Hotelereignis an diesem Tag in Berlin: Die spanische Sol-Meliá-Gruppe hat den Grundstein für ihr Hotel an der Friedrichstraße gelegt, das erste der Marke Meliá in Deutschland. Gegenüber vom Tränenpalast entsteht ein 374-Zimmer-Haus, das ebenfalls in die Vier- Sterne-Kategorie gehört. Es wird voraussichtlich im Herbst 2006 eröffnet, bietet zwölf Suiten, vier Konferenzräume und einen großen Ballsaal. Dem Konzernsitz angemessen wird es spanische Gastronomie für 300 Gäste und eine Tapas-Bar geben.

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